Cäcilie und Fernando sind verheiratet und haben eine gemeinsame Tochter, Lucie – ganz nach dem traditionellen Familienmodell Mutter, Vater, Kind. Doch Fernando verlässt seine Familie für Stella, mit der er eine neue Familie gründen möchte. Doch auch bei Stella kommt der Rastlose nicht zur Ruhe. Schließlich verlässt Fernando auch sie.
Cäcilie mit einem überraschenden Vorschlag
Im weiteren Verlauf treffen Fernandos Ehefrau Cäcilie, die gemeinsame Tochter Lucie und Stella, die sehr unter Fernandos Trennung leidet, aufeinander. Als Fernando, getrieben von der Sehnsucht und dem schlechten Gewissen zu Stella zurückkehrt, wird die Euphorie des Wiedersehens durch die unerwartete Begegnung mit seiner Ehefrau und seiner Tochter konterkariert. Fernando sieht sich nun mit drei Frauen konfrontiert, die klare Entscheidungen von ihm fordern. Letztendlich ist es Cäcilie, die einen überraschenden Vorschlag macht.
Inspiration aus dem eigenen Leben
Bei dem Stück ließ Goethe sich von seinen eigenen Affären inspirieren. Für „Stella“ schrieb Goethe zwei verschiedene Schlüsse: ein – für das zeitgenössische Publikum skandalöses – Happy End mit einer glücklichen Dreierbeziehung und ein tragisches Ende. So gehört „Stella“ zu den Bühnenwerken, die immer wieder angeschaut werden können und trotzdem immer wieder neu sind: Denn jedes Mal ist offen, wie der Abend um die drei Liebenden ausgehen wird.
Amina Gusners Inszenierung
In der Titelrolle ist Anna Schäfer, bekannt unter anderem aus der Comedy-Serie „Knallerfrauen“, zu erleben. Amina Gusner zeigt in ihrer Inszenierung die Zeitlosigkeit des Themas und untersucht mit Goethes klassischem Werk heutige Liebes- und Beziehungsmodelle. In ihrem Entwurf, auf Basis des Goethe-Textes, können somit ergänzend auch heutige Stimmen zu Wort kommen. Wer also Lust bekommen hat, sich mit gesellschaftlichen Diskrepanzen im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen auseinanderzusetzen, die Vorstellung am 5. November 2022 um 19.30 Uhr im Theater Marl besuchen.
Weitere Infos unter www.theater-marl.de.