Rund 300 Interessierte bei Demenz-Fachtagung im Rathaus

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Zum ersten Mal war heute das Marler Rathaus Austragungsort der Fachtagung „Demenz – Meine Welt ist eine andere“.

Wertvolle Arbeit und große Verantwortung

Die Veranstaltung des Lucy-Romberg-Hauses der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Marl feierte in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum und lockte rund 300 Interessierte und Fachkräfte in den großen Sitzungssaal. Hausherr Bürgermeister Werner Arndt begrüßte die Anwesenden und dankte ausdrücklich allen Fachkräften für ihren täglichen Einsatz. „Soziale Berufe leiden an einem Mangel an Anerkennung. Dabei leisten die Mitarbeiter sehr wertvolle Arbeit und tragen eine große Verantwortung.“

Jahrelange Wertschätzung

Speziell die Arbeit der AWO lobte das Stadtoberhaupt: „Wenn man sachkundige Hilfe und Unterstützung sucht, ist man bei der AWO an der richtigen Stelle.“ Claudia Bertels-Tillmann, Gesamtleiterin des Lucy-Romberg-Hauses und Ulrike Weiß, Abteilungsleiterin Personalentwicklung der Geschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt Bezirk westliches Westfalen, bedankten sich für die jahrelange Wertschätzung und Unterstützung durch die Stadt und freuten sich, dass die Veranstaltung im Rathaus stattfinden konnte.

Soziales Rathaus

Damit zeigt die heutige Veranstaltung auf, was in Zukunft immer mehr für das Rathaus gelten soll. Denn im Zuge der Sanierungsarbeiten wird sich das Marls „gute Stube“ stärker als soziales Rathaus und damit noch mehr als Anlaufstelle für Bürger, Bürgergruppen und Vereine profilieren.

Vorträge geben hilfreiche Tipps und Anregungen für die Praxis

Dass Vereine und Organisationen schon jetzt die Räumlichkeiten des Rathauses nutzen können, kam der heutigen Veranstaltung aufgrund der hohen Besucherzahl sehr zugute. In den Fachvorträgen wurde in diesem Jahr die Frage nach der Selbstbestimmung bei Demenz aufgeworfen. Ebenso gab es Einblicke in das schwedische Konzept „Silviahemmet“, in dessen  Mittelpunkt die Würde des alten Menschen, seine Lebensqualität und die seiner Angehörigen steht. Der dritte Vortrag zeigte Modelle, Methoden und die Bedeutung des Humors in der Arbeit mit demenziell veränderten Menschen auf.

Workshops und Markt der Möglichkeiten

Verschiedene Workshops am Nachmittag boten überdies die Möglichkeit, sich tiefgehender mit der Thematik auseinanderzusetzen und Anregung für die Praxis zu gewinnen. Auf einem „Markt der Möglichkeiten“ im Foyer des Sitzungstrakts konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich zudem über die reichhaltige Palette unterschiedlicher Institutionen, Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten zum Thema „Demenz“ zu informieren.

Filmreihe zeigt "Honig im Kopf"

Passend zu diesem Thema setzt die insel-VHS gemeinsam mit dem Grimme-Institut am kommenden Donnerstag um 18.30 Uhr mit dem Film „Honig im Kopf“ ihre Kino-Reihe fort. Der bewegende Film von Til Schweiger erzählt die Geschichte von einem Mädchen, das ihren an Alzheimer erkrankten Opa (Dieter Hallervordern) auf eine Reise nach Venedig entführt, weil sie befürchtet, dass er in ein Pflegeheim abgeschoben wird. Die Eltern heften sich an ihre Fersen und erleben selbst ein Abenteuer, das sie nicht vergessen werden.

Im Anschluss an den Film besteht Gelegenheit zur Diskussion. Voranmeldungen nimmt die insel-VHS auch telefonisch unter 99 4299 entgegen. Karten sind an der Abendkasse erhältlich.

 

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Claudia Bertels-Tillmann (r.) und Ulrike Weiß (li.) freuen sich mit Bürgermeister Werner Arndt über die große Resonanz bei der zehnten Fachtagung „Demenz – Meine Welt ist eine andere“.