Der Radschnellweg als Test soll kommen

Ohne besondere Vorkommnisse stimmte der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am Dienstag über diverse Beschlüsse ab, die aber noch den Rat passieren müssen.

Beschlossen wurden unter anderem, das „Reallabor Radschnellweg“ auf der Hervester Straße (L 798) / Willy-Brandt-Allee zwischen den Knotenpunkten Hervester Straße (L798) / Sickingmühler Straße / Brüderstraße und Willy-Brandt-Allee / Herzlia-Allee / Siegerlandstraße umzusetzen. Während der einjährigen Versuchsphase soll das Reallabor ergebnisoffen durchgeführt, evaluiert und ausgewertet werden.

Fahrspuren werden für Autos gesperrt 

Übersetzt bedeutet dies, dass der sogenannte Pop-up-Radweg kommt. Zwei Fahrspuren werden exklusiv für Radfahrer abgetrennt. Der Kraftverkehr muss mit einer Spur pro Richtung auskommen. Abhängig vom Ergebnis könnte es sein, weitere vierspurige Straßen in Marl zu verkleinern.

Positive Zahlen beim ZBH 

Positive Zahlen lieferte der Zentrale Betriebshof der Stadt Marl im Wirtschaftsjahr 2021. So wurde dem Betriebsausschuss die Entlastung erteilt. Freuen dürfen sich auch die Marler Bürgerinnen und Bürger. Denn die Gebührensätze für private Haushalte/Gewerbe steigen beim Schmutzwasser lediglich von 2,40 auf 2,45 Euro je Kubikmeter (plus 2,08 Prozent), sinken dafür aber beim Niederschlagswasser von 1,18 Euro auf 1,16 Euro je Kubikmeter (minus 1,69 Prozent).

Abwassergebühren sinken

Bei Großeinleiter bleiben die Kosten beim Schmutzwasser stabil, beim Niederschlagswasser sinken sie von 1,02 auf 1,00 Euro je Kubikmeter (minus 1,96 Prozent). Je nach Straßenart bleiben auch die Gebühren für die Straßenreinigung weit unter der Inflationsrate. Je Kehrmeter liegen die Kosten zwischen 2,49 und 4,18 Euro und damit lediglich zwischen 3,2 und 3,4 Prozent über denen aus 2022.

Durchgängig um etwa sechs Prozent geht es bei den Kosten für die Abfallentsorgung nach oben. Das 14-tägliche Leeren kostet im kommenden Jahr für eine 40-Liter-Tonne 72,28 Euro. 80 Liter liegen bei 146,56, 120 Liter bei 219,84, 240 Liter bei 239,68, 1100 Liter bei 2015,20 und 5000 Liter bei 9160 Euro. Das macht 1,832 Euro je Liter Restmüll. Die Erhöhung wurde notwendig, weil vor allem die Abfallentsorgungskosten für den ZBH deutlich teurer werden.

Kürzungen werden zurückgenommen 

Ebenfalls beschlossen wurde, die Kürzungen der freiwilligen Zuschüsse zu den Trägeranteilen der Kindertageseinrichtungen freier Träger und Elterninitiativen zurückzunehmen, da diese Kürzungen nicht gleichermaßen stattgefunden hatten. Die Entscheidung schlägt im städtischen Haushalt mit insgesamt knapp 13.000 Euro Kosten zu Buche.

Ratssitzung am 16. Dezember

Dagegen sollen die Aufstellungsbeschlüsse zu den Bebauungsplänen Gartenstraße Nord und Nördliche Breewiese wegen der unklaren Lage rund um die Fakt AG aufgehoben werden. Am Donnerstag, 16. Dezember, kommt der Rat der Stadt zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr zusammen – 16 Uhr, Gymnastikhalle der Ernst-Immel-Realschule.

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Auf der Willy-Brandt-Allee und der Hervester Straße sollen ab dem Knotenpunkt mit der Sickingmühler Straße/Brüderstraße/Hervester Straße im Rahmen des "Reallabors" Fahrspuren exklusiv für Radfahrerinnen und Radfahrer reserviert werden. Foto: Stadt Marl