Rat stellt zusätzliche Gelder für Rathaus-Sanierung bereit

Corona-bedingte Kostensteigerungen und Lieferengpässe, neue technische Vorschriften und weitere nicht voraussehbare Sachverhalte führen dazu, dass für die Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses zusätzlich 8,5 Mio. Euro erforderlich werden. Der Rat der Stadt Marl hat der Bereitstellung der Summe gestern nach kurzer Diskussion mit großer Mehrheit zugestimmt.

Pandemie als Kostentreiber

Eine international tätige Planungsgesellschaft hatte vor der Sanierung im Auftrag der Stadt Marl eine detaillierte und plausible Kostenberechnung erstellt und einen Gesamtbedarf von ca. 70 Mio. Euro errechnet. „Die zusätzlichen Kosten, die sich jetzt ergeben haben und für die gesamte Laufzeit der Sanierungsmaßnahmen hochgerechnet wurden, waren beim besten Willen nicht vorauszusehen“, sagt Marls Technische Dezernentin Andrea Baudek. Als Kostenreiber erweist sich vor allem die anhaltende Corona-Pandemie. Sie hat nicht nur zu Lieferengpässen, sondern auch zu Kostensteigerungen bei den vielen unterschiedlichen Gewerken geführt. „Es ist leider davon auszugehen, dass sich die Kosten wegen der Pandemie bis auf weiteres auf einem erhöhten Niveau bewegen werden“, so Andrea Baudek. Die zu erwartenden Preisentwicklung wurde deshalb bei den Mehrkosten von fast 8,5 Mio. Euro mitberechnet.

Weitere unvorsehbare Mehrkosten

Während der inzwischen durchgeführten Abbruch- und Sanierungsarbeiten stellte sich außerdem heraus, dass sich in den Gebäudeteilen mehr Schadstoffe befanden und entsorgt werden mussten als bei den Proben für die Kostenberechnung ermittelt wurden. Wider Erwarten stellte sich bei der Einrüstung für den Turm I heraus, dass der Boden nicht tragfähig genug war. Um das Gerüst zu halten, mussten elf Einzelfundamente gegossen werden, was ebenfalls zusätzliche Ausgaben verursachte. Bei der Betonsanierung schließlich musste aufgrund von neuen technischen Vorschriften die Ausführung der Arbeiten angepasst werden. Auch dies war mit Mehrkosten verbunden.

Penible Kostentontrolle

Die Ausgaben und Kosten werden während der gesamten Baumaßnahme „fortlaufend und penibel kontrolliert“, versichert Andrea Baudek. Mit dem Kostencontrolling hat die Stadt Marl eigens ein externes Unternehmen beauftragt. Das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Marl hält ebenfalls „ein wachsames Auge“ auf alle Ausgaben und Kosten.

 

 

 

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Die Corona-Pandemie erweist sich als Preistreiber für Mehrkosten bei der Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses. Foto: Stadt Marl / S. Feind