Rat spricht sich gegen Forensik auf „Haltern I/II" aus

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Der Rat der Rat der Stadt Marl hat sich gestern mit großer Mehrheit gegen eine forensische Klinik in der Nähe der Kinder- und Jugendklinik in Marl-Sinsen ausgesprochen.

Die Resolution wurde gemeinsam von den Fraktionen der SPD, CDU, FDP, Bürgerunion Marl, der Linken, der Grünen und der UBP eingebracht. Darin fordert der Rat der Stadt Marl die Landesregierung auf, den angedachten Standort des ehemaligen Bergwerks Haltern I/II aufzugeben. Das Gelände liegt nur wenige hundert Meter Luftlinie von der Kinder- und Jugendklinik entfernt.

Die Haardklinik sei einer der größten Fachkliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie und gelte „als eine hervorragende Adresse". Eine Zustimmung zu einer Klinik für psychisch kranke Straftäter am Standort Haltern I/II würde zu Lasten der fast 1.000 jungen Menschen gehen, die in der Haardklinik jährlich Hilfe erfahren. „Opfer und Täter in subjektiver Sicht- und Rufweite unterzubringen, ist für uns inakzeptabel und ist sicher allein schon aus psychologischer und psychiatrischer Sicht nicht miteinander verträglich", heißt es in der Resolution.

Der Rat zieht die Notwendigkeit, eine Forensik zu errichten, ausdrücklich nicht in Zweifel. Er bittet die Landesregierung aber "zur Kenntnis zu nehmen, dass der Standort Haltern I/II von allen der denkbar schlechteste ist".

Die Resolution im Wortlaut

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Der Rat hat die Landesregierung aufgefordert, den angedachten Standort Haltern I/II für den Bau einer forensischen Klinik aufzugeben.