Rat setzt auf Sensibilität der Sinsener Schützen

|   Lokalpolitik

Der Rat der Stadt Marl hat gestern die Verwaltung beauftragt, Verhandlungen mit der Bürgerschützengilde Marl-Sinsen über die Anpachtung eines Nebengebäudes der ehemaligen Haardschule aufzunehmen. Die Schützen möchten neben dem ToT Sinsen ein Vereinshaus mit einem Schießstand für Luftgewehre errichten.

„Wir möchten den Rat frühzeitig in Kenntnis über die Absicht der Schützen setzen, weil wir aus anderen Diskussionen um die grundsätzliches Problematik dieses Themas wissen", erklärte Bürgermeister Werner Arndt in der Ratssitzung. Die anschließende Aussprache sollte ihm Recht geben. Es entwickelte sich eine Diskussion, in der grundsätzliche Positionen aufeinander trafen.

Für die Grünen, die Linke und Wir für Marl sowie Ratsherr Siegfried Schönfeld (parteilos) schlossen sich ein Schießstand und eine Jugendeinrichtung in unmittelbarer Nachbarschaft kategorisch aus. Auch der Kinder- und Jugendhilfeausschuss (seine stellvertretende Vorsitzende Marlies Mell stimmte gegen Verhandlungen mit den Sinsener Schützen) war nach eingehender Beratung zu dem Ergebnis gelangt, dass eine Nutzung des Gebäudes mit einem Schießstand dem städtischen Gewaltpräventionskonzept widerspreche. Dagegen vertrauten die anderen Fraktionen darauf, dass die Sinsener Schützen die Nachbarschaft mit großer Sensibilität praktizieren würden. Sie führten außerdem an, dass die Schützen ihr geplantes Vereinsheim auch anderen Vereinen als Treffpunkt zur Verfügung stellen wollen, und die Schützen darüber hinaus das gesellschaftliche Leben in Sinsen sehr intensiv und auf vielfältiger Weise mit gestalten.

Die Entscheidung, konkrete Verhandlungen über ein Erbpachtrecht aufzunehmen, fiel schließlich in namentlicher Abstimmung mit der deutlichen Mehrheit von 33 Ja- gegen 10 Nein-Stimmen.

Alle Unterlagen zur Ratssitzung gibt es im Ratsinformationssystem.

 

 

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