Die in der öffentlichen Veranstaltung am 7. November von Vertretern der Landesregierung genannten Kriterien stellten „keine nachvollziehbare Begründung für die Standortentscheidung dar", heißt es der gemeinsamen Resolution, die von der SPD, CDU, FDP, der Bürgerunion und der Linken am 28.11. in den Rat eingebracht und beschlossen wurde.
Die Fraktionen äußern in der Resolution mit Nachdruck ihre Sorge, dass eine forensische Einrichtung auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Haltern I/II in Haltern am See negative Auswirkungen auf die nur ca. einen Kilometer entfernte Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marl-Sinsen und weitere dort vorhandene Einrichtungen (Fußballschule, Reitverein) haben und damit zu Lasten der jungen Menschen gehen würde, die in der Haardklinik Hilfe suchen. Außerdem bemängelt der Rat, dass bei der Standortentscheidung die historisch bedingten Grenzen der Landgerichtsbezirke überbewertet würden. Mit der Forensik in Herne hätten die Städte in der Region - unabhängig von der Zugehörigkeit zu Landgerichtsbezirken - „bereits einen wesentlichen Beitrag" zur dezentralen Unterbringung psychisch kranker Straftäter geleistet.
Mit der Resolution beschlossen die Fraktionen zugleich, dass die Stadt Marl die Kooperation mit der Stadt Haltern am See, dem Kreis Recklinghausen sowie der Bezirksregierungen Münster und Arnsberg sucht. Marl sei bereit, "im Sinne eines transparenten Verfahrens die Landesregierung zu unterstützen".