Monika Jährig widmet sich seit Jahren einem klassischen Genre, dem Landschaftsbild, auf neuartige Weise. Die Natur als unerlässliche Inspirationsquelle, als Form- und Ideengeber für Malerei ist wieder hochaktuell. Die Landschaft bietet viel Potential zur Reduktion und Abstraktion als Variante zur klassischen Landschaftsmalerei.
Leidenschaftliche Auseinandersetzung mit Landschaftsmalerei
Reisen zu Studienzwecken und zur Motivsuche sind Ausgangspunkt für eine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit der Landschaftsmalerei. Italien als Reiseziel übt dabei immer wieder einen speziellen Reiz aus. Es sind die römische Campagna, die Toscana, aber auch die nördlichen italienischen Gebirge, die Monika Jährig immer wieder in ihren Bann ziehen, ganz in der Tradition der Klassizisten und Romantiker, die es aus dem Norden nach Italien zog. Aber auch in den Bergen und Seen Deutschlands und Österreichs findet sie ihre Motive. Zu den Reisezielen gehört auch das übrige europäische Ausland.
Reiseerinnerungen, Naturerfahrungen, Stimmungen
Der Bildfindung gehen die direkte Naturbeobachtung sowie die zeichnerische Landschaftsstudie oder auch die „selbst geschossene" Fotografie voraus. Ausgangspunk für ihre Bilder ist fast immer ein konkretes Landschaftsmotiv, ein konkretes Thema, ein konkreter Bildgegenstand. Das Motiv bzw. das Thema spielt jedoch eine untergeordnete Rolle, es ist zunächst lediglich Anlass, sich mit den Mitteln der Malerei auseinanderzusetzen. Nicht das Bildmotiv, sondern die Malerei selbst steht im Mittelpunkt. In diesen malerischen Prozess fließen Sinneseindrücke aus Reiseerinnerungen, Naturerfahrungen, Stimmungen und die daraus resultierenden Empfindungen und deren Reflexionen mit ein und gehen der bildnerischen Lösung voraus.
In einem längeren Malprozess, der sich über mehrere Monate erstreckt, nutzt Monika Jährig die Möglichkeiten der Malerei durch Linie, Farbe und Form, Räumlichkeit und Flächigkeit, Rhythmus und Dynamik des Pinselstriches zu einer eigenen abstrakten Bildkomposition zu gelangen, die vom ursprünglichen Thema wegführt.
Verborgene Strukturen
Monika Jährig versteht ihre Bilder als Experimente mit Farben und Formen. Sie findet verborgene Strukturen in der Landschaft und macht sie sichtbar durch zahlreiche überlagerte Farbschichten, Schraffuren, Flächen und Linien. Die Bilder bestechen durch den motorisch bewegten Farbauftrag, die expressive Pinselführung und vor allen Dingen durch die Farbintensität und Leuchtkraft. Diese erreicht die Marler Künstlerin durch die Wahl der Farbmittel. Es ist die klassische, mit reinen Pigmenten selbst angerührte Ei- bzw. Kasein-Tempera oder ein Gemisch daraus, sowie die Ölfarbe. Mit Vorliebe wählt sie große Leinwandformate, die erst aus einer gewissen Entfernung ihre Wirkung freigeben.
Monika Jährigs Bilder...
...sollen keine Geschichten erzählen, sie sollen keinen stimmungsvollen Moment transportieren, sie erschließen sich auch nicht aufgrund von Titeln und Erklärungen - sie bleiben letztlich pure Malerei.