Rund 2.000 Imame sind hierzulande innerhalb so genannter Moschee-Vereine tätig. Obwohl nicht als offizielle Berufsgruppe anerkannt, erreichen sie jede Woche tausende, vor allem junge Muslime. Über 90 Prozent dieser Gemeindeoberhäupter stammen jedoch aus dem Ausland - gut 70 Prozent aus der Türkei. Eine Sozialisierung findet - vor allem auf Grund mangelnder Sprach- und Landeskenntnisse - nur bei den wenigsten statt. Ihrer Arbeit können sie so nur unzureichend nachkommen. Der Religionswissenschaftler Rauf Ceylan der Universität Osnabrück weist auf die "Notwendigkeit einer Imam-Ausbildung in Deutschland" hin. Genau dieser Thematik geht Mounir Azzaoui in seinem Vortrag nach und stellt sie zur Diskussion.
Zum Referenten
Mounir Azzaoui ist Politikwissenschaftler und arbeitet zurzeit an seiner Promotion an der RWTH Aachen. Für seine Doktorarbeit hat Azzaoui als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes zwei Jahre lang an der Georgetown University in Washington geforscht. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Religionspolitische Fragen, wie etwa die Einführung von Islamischem Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen in Deutschland. Dazu berät er Parteien, Stiftungen, Universitäten, Muslimische Organisationen und andere Akteure in Politik und Zivilgesellschaft. Azzaoui war Mitglied der 1. Deutschen Islam Konferenz unter Innenminister Schäuble und hat sich darüber hinaus in weiteren Gremien auf Bundes- und Landesebene für die Integration von Muslimen eingesetzt. Von 2001-2006 hat Azzaoui als Pressesprecher für den Zentralrat der Muslime in Deutschland gearbeitet.
Veranstalter dieses Informations- und Diskussionsabends sind das Intercent und die insel. Der Eintritt ist frei.