Pläne für AV 3/7 wecken starkes Interesse

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Das Pfarrheim St. Barbara platzte am Mittwochabend aus allen Nähten: Über 100 Bürgerinnen und Bürger wollten aus erster Hand erfahren, was auf dem Gelände der Schachtanlage AV 3/7 passieren soll, wenn Ende des Jahres auf Auguste Victoria „Schicht am Schacht“ ist.

Bürgermeister Werner Arndt hatte zu der Informationsveranstaltung nach Marl-Hamm eingeladen. „Wir möchten frühzeitig und offen über die Pläne für die Nachfolgenutzung informieren, auch wenn wir heute natürlich noch nicht alle Fragen beantworten können“, sagte Arndt in seiner Begrüßung.

Beeindruckende Aussicht

Zum Auftakt der vom Kommunikationsexperten Stefan Prott moderierten Veranstaltung konnten die Zuhörerinnen Zuhörer das fast 90 ha Zechengelände, das derzeit noch bergbaulich genutzt wird, aus einer ungewöhnlichen Perspektive betrachten. In Zusammenarbeit mit der RDN Agentur von Stefan Prott hatte die städtische Kommunikationsabteilung – neben einer aktuellen Broschüre - einen Kurzfilm erstellt, der mit Blick aus luftiger Höhe die Dimensionen des ca. 90 ha großen Geländes verdeutlichte.

Viel versprechende Perspektiven


In Anschluss daran erläuterten Volker Duddek, Projektleiter der RAG Montan Immobilien, und Dr. Manfred Gehrke, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, die bisherigen Überlegungen zur Folgenutzung des Geländes und stellten sich den zahlreichen Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, so die Experten, kämen zu dem vielversprechenden Ergebnis, dass einer Entwicklung des Geländes von AV 3/7 zu einem Industrie- und Gewerbegebiet keine grundsätzlichen Hindernisse entgegen stehen.

Rücksicht auf Anlieger

Angedacht sei, dass im südlichen Bereich des Geländes wegen der Nähe zur Wohnbebauung kleinere und mittlere Unternehmen angesiedelt werden, von denen nur vergleichsweise wenig Lärm ausgehe, erklärte Volker Duddek. Im Unterschied dazu sollen größere Unternehmen, insbesondere moderne Logistikunternehmen, nördliche der Kohlenmischanlage Platz finden.
Die Kohlemischanlage mit ihrer großen Photovoltaikanlage selbst, so Volker Duddek, werde voraussichtlich erhalten bleiben. Das Bergbaumuseum Bochum plane hier ein Depot für große Bergbaumaschinen.   

Alternativen für Verkehrsführung

Um die Anwohner der Carl-Duisberg-Straße nicht stärker als bisher zu belasten, solle über die Straße nur der Verkehr geführt werden, der im südlichen Teil des Geländes bestehe, so Dr. Gehrke. Für die Verkehrslenkung im nördlichen Bereich werde man im Rahmen der weiteren Untersuchungen nach alternativen Lösungen suchen. Der Chemiepark habe bereits Gesprächsbereitschaft für eine Nutzung der Nordstraße signalisiert.
 
Umfassende Untersuchungen folgen

Alle Aspekte – von der Bodenbeschaffenheit über die Verkehrsführung und den Lärmschutz bis hin zu Ausgleichsmaßnahmen zum Naturschutz - würden  in der zweiten Phase der Machbarkeitsstudie in den beiden kommenden Jahren „umfassend und intensiv untersucht“, versicherte Bürgermeister Werner Arndt. Er geht davon aus, dass er noch in diesem Jahr den Förderbescheid der Landesregierung erhält.  

Attraktive Flächen auch für internationale Unternehmen

Die Nachfragen aus dem Publikum bezogen sich nicht nur auf die von manchem befürchtete Lärmbelastung. Ob man denn sicher sei, dass tatsächlich Bedarf für das Gelände bestehe und sich dort auch neue Unternehmen ansiedeln würden? Daran ließen Volker Duddek und Dr. Manfred Gehrke in der Tat keinen Zweifel. „Wir haben das ehrgeizige Ziel, das Gelände bis 2020, um dann in die Vermarktung einzusteigen“, sagte Dr. Gehrke. „Das Gelände wird dann das einzige größere Industrie- und Gewerbegebiet weit und breit und auch sehr attarktiv sein für international tätige Unternehmen, die im Herzen Europas investieren wollen“. Und Volker Duddek versicherte: „Wir würden als RAG Immobilien GmbH nicht erheblich in das Gelände investieren, wenn wir vom wirtschaftlichen Erfolg nicht überzeugt wären“.

„Arbeitsplätze für unsere Kinder und Kindeskinder“

Für Bürgermeister Werner Arndt bedeutet das Gelände „eine einmalige Chance“. „Diese Chance dürfen wir uns nicht entgehen lassen, weil wir dringend neue Unternehmen und Arbeitsplätze ansiedeln müssen, damit auch unsere Kinder und Kindeskinder in unserer Stadt eine gute und gut bezahlte Arbeit haben“, sagte Werner Arndt – und erhielt dafür kräftigen Applaus.

Die Broschüre

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Über 100 Bürgerinnen und Bürger informierten sich über die Pläne für eine Folgenutzung des Geländes der Schachtanlage AV 3/7.