Pflegekinderdienst leistet „Unterstützung, die ankommt“

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119 Kinder und Jugendliche leben zurzeit bei Pflegeeltern oder in einer Pflegefamilie - und können sich in einem emotional intakten Umfeld positiv entwickeln. Die Vermittlung von Pflegeeltern ist eine von vielen Leistungen, die das städtische Jugendamt - oft unbesehen von der Öffentlichkeit - erbringt. Dr. Barbara Duka, Jugenddezernentin der Stadt Marl, hat heute (25.05.) dafür geworben, dass sich mehr Eltern und Familien zur Aufnahme eines Pflegekindes entscheiden.

Dr. Barbara Duka nahm die bundesweite Kampagne der Landesjugendämter mit dem Titel „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt" zum Anlass, um bei einem Pressegespräch auf die breite Palette an vorbeugenden familienunterstützenden Angeboten hinzuweisen, mit denen die Jugendämter positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien schaffen möchten. In Kürze wird es auch eine Plakatausstellung zu den zentralen Angeboten und Arbeitsschwerpunkten des Jugendamtes geben. Denn Umfragen zufolge wissen viele Menschen nur wenig über die Angebote der Jugendämter.

Hoher Bekanntheitswert

„Die frühen Hilfen, die unser Jugendamt allen Eltern von Neugeborenen und Kleinkinder im Rahmen des Marler Kinder-Netzes MarleKin anbietet, und auch unsere Angebote im Rahmen der Gewaltprävention an Kindergärten und Schulen haben in der Öffentlichkeit einen hohen Bekanntheitswert", weiß Dr. Barbara Duka aus vielen Gesprächen mit Eltern, Erzieherinnen sowie Lehrerinnen und Lehrern. „Doch andere wichtige Angebote wie der Pflegekinderdienst sind in der Tat deutlich weniger bekannt."

„Je früher wir beratend tätig werden können, desto besser können wir helfen"

„Die Vermittlung eines Kindes in eine Pflegefamilie ist ein Schritt, der wohl überlegt sein will und - sofern er gegen den Willen der Eltern geschieht - auch strenge gesetzliche Bestimmugen erfüllen muss", sagt Jugendamtsleiter Volker Mittmann. „Unser vorrangiges Anliegen besteht darin, bei familiären Problemen gemeinsam mit Kindern und Eltern geeignete Wege und Lösungen für ein verträgliches Miteinander und ein familiäres Klima zu finden, in dem sich Kinder positiv entwickeln können". Mittmann empfiehlt Kinder und Eltern, sich vertrauensvoll an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes zu wenden, bevor Probleme in der Familie Überhand nehmen. „Je früher wir beratend tätig werden können, desto besser können wir helfen."

Stellt sich aus Sicht des Kindswohls die Vermittlung eines Kindes - und manchmal auch eines Jugendlichen - in ein anderes familiäres Umfeld als beste unter allen möglichen Lösungen heraus, suchen und vermitteln die Expertinnen und Experten des Jugendamtes geeignete Pflegeltern oder eine geeignete Pflegefamilien.

Vermittlung in Pflegefamilie

Die Vermittlung in eine Pflegefamilie bedeutet für die Kinder eine große Chance, sich in einem geordneten und intakten familiären Umfeld emotional, sozial-kognitiv, psychisch und physisch zu entwickeln. „Unser vorrangiges Bemühen ist es, möglichst optimale und maßgeschneiderte Vermittlungen zu leisten", sagt Wolfgang Scherer, Mitarbeiter im Pflegekinderdienst des Jugendamtes. Grundlage dafür ist ein Konzept, das das Team des Pflegekinderdienstes erarbeitet hat. Wichtig sei, so Wolfgang Scherer, dass die Chemie zwischen Kindern und Pflegeeltern stimme und die Kinder in ihrem neuen Zuhause die Unterstützung finden, die ihnen in ihrer Familie nicht geboten werden konnte. „Erfährt ein Kind im täglichen Umgang mit seinen engsten Bezugspersonen Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit, wird es Selbstvertrauen entwickeln und seine Fertigkeiten und Fähigkeiten weiter ausbauen", weiß Scherer nicht nur aus seiner Tätigkeit im Pflegkinderdienst, sondern auch aus langjähriger Erfahrung als Pflegevater.

Um möglichst „passgenau" vermitteln zu können, wünscht sich das Team des Pflegekinderdienstes mehr Paare, die bereit sind, Pflegekindern vorübergehend oder auch für einen längeren Zeitraum ein neues Zuhause zu geben. „Ein Pflegekind aufzunehmen und es auf seinen weiteren Lebensweg unterstützend zu begleiten, ist eine sehr positive Erfahrung, die die meisten Pflegeeltern nicht missen möchten", bestätigt Wolfgang Scherer.

Auswahlkriterien

Paare, die sich als Pflegeeltern bewerben, werden vom Pflegekinderdienst nach festgelegten Kriterien ausgewählt und bei entsprechender Eignung anschließend von den Betreuerinnen und Betreuern intensiv auf die Aufnahme eines Pflegekindes vorbereitet. Selbstverständlich steht das Experten-Team des Pflegekinderdienstes den Pflegeeltern auch nach der Aufnahme eines Kindes jederzeit beratend und unterstützend zur Seite.

„Der Kinderpflegedienst des Jugendamtes bietet Leistungen, die ankommen. Es wäre schön, wenn das Wissen um dieses Angebot und um die Möglichkeit, ein Pflegekind aufzunehmen, auch interessierte Paare erreicht und wir zusätzliche Pflegeeltern gewinnen könnten", hofft Dr. Barbara Duka.

Kontaktaufnahme

Interessierte Paare und Familien sind herzlich eingeladen, unverbindlich Kontakt mit dem Pflegekinderdienst aufzunehmen. Für die Aufnahme eines Pflegekindes erhalten Pflegeeltern eine Vergütung nach den Richtlinien des Landes NRW. Auch dazu gibt der Pflegekinderdienst gern Auskunft.

Kontakt

Marlies Telgen-Schniederjann, Tel. 99-2451
Rita Gellermann, Tel. 99-2474
Ursula Brinkforth-Risthaus, Tel. 99-2440
Theresia Striepens, Tel. 99-2492
Hannelore Weinrich, Tel. 99-2442
Wolfgang Scherer, Tel. 99- 2473

 

Anlage

Informationen für interessierte Pflegeeltern (Auszug)

 

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Das Jugendamt der Stadt Marl findet und begleitet Pflegefamilien für Kinder, die vorübergehend oder auf Dauer nicht bei den eigenen Eltern leben können.