Forschungsprojekt der Hochschule Heilbronn
Tausende Marlerinnen und Marler könnten in Zukunft ein neues Kfz-Kennzeichen für ihr Auto oder Motorrad beantragen. Grund dafür ist ein Forschungsprojekt der Hochschule Heilbronn. Das Konzept von Prof. Ralf Borchert sieht vor, dass Städte und Gemeinden zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner eine neue, eigene Kfz-Ortskennung erhalten. „Ich habe mit Professor Borchert telefoniert und bin begeistert von seinem Konzept“, sagt Bürgermeister Werner Arndt. „Es sind nur drei Buchstaben. Aber diese Buchstaben sind gelebte Identität. Ich könnte mir vorstellen, dass MRL bei den Marler Bürgerinnen und Bürger gut ankommt.“
“Autokennzeichen steht für Heimat”
Zum Hintergrund: In den vergangenen Tagen hatte Ralf Bochert, Professor für Destinationsmanagement an der Hochschule Heilbronn, die Stadtoberhäupter von über 300 großen Kreisstädten in Deutschland angeschrieben und sein Konzept vorgestellt – darunter auch Marl. „Prof. Borchert ist überzeugt, dass es bei dem Vorhaben der Hochschule nur Gewinner gebe“, berichtet Werner Arndt. „Ein Autokennzeichen steht für Heimat und zeigt, wo man herkommt. Ich fände es klasse, wenn unsere Bürgerinnen und Bürger mit einem eigenen Kennzeichen für Marl ihre Identifikation mit ihrer Stadt ausdrücken könnten.“
"Es ist modernes Stadtmarketing"
Bekommt Marl also schon bald eine eigene Kfz-Ortskennung? „Nein, so schnell geht es nicht“, erklärt Werner Arndt. Zunächst müsse der Bundesrat zustimmen. Denn für das Vorhaben von Prof. Ralf Borchert und der Hochschule Heilbronn müsste das Oberhaus über die Änderung der geltenden Fahrzeugzulassung-Verordnung entscheiden. Erst wenn der Bundesrat grünes Licht gibt, könnten die Kommunen auf eigenen Wunsch ihr Kennzeichen wechseln. Werner Arndt: „Es ist modernes Stadtmarketing. Eine Pflicht zum Wechsel besteht aber nicht. Auch Kosten fallen für die Umsetzung bei der Stadt keine an. Selbstverständlich haben wir größere Sorgen, aber das bedeutet nicht, dass man dies nicht unterstützen sollte. Hier geht es ausnahmsweise mal ums Herz, um Identifikation und Heimat. Es ist ein kleines - aber nettes – Thema."
Vorlage für den Rat
Nun soll sich der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 7. November mit dem Thema für mehr Verbundenheit mit dem Heimatort befassen. Die Verwaltung wird eine entsprechende Beschlussvorlage anfertigen.
