Rapide Kostensteigerungen
Das Gebäude der Goetheschule in Alt-Marl ist in die Jahre gekommen. Die Stadt betrachtet den Neubau weiterhin als wirtschaftlichste und energieeffizienteste Lösung – trotz der jetzt kalkulierten Mehrkosten. „Die Grundschule punktet vor allem beim Thema Klimaschutz“, sagt Baudezernentin Andrea Baudek. Vorgesehen sei unter andrem ein bivalentes Heizsystem, das mit zwei Betriebsarten wie etwa Wärmepumpe oder konventionellen Heizkessel arbeite. Nun erhöhen sich die RBaukosten von 20 auf rund 29 Mio. Euro. Andrea Baudek: „Grund dafür sind die rapiden Kostensteigerungen. Egal ob Stahl, Beton oder Dämmmaterialien, die Preise am Bau sind in den vergangenen Monaten hoch geschnellt – auch wegen des Ukraine-Krieges, der Lieferketten kräftig durcheinanderwirbelt.“ Darüber hinaus sind auch zusätzliche Leistungen mit aufgenommen worden, die bislang noch nicht in der Maßnahme berücksichtigt waren. So soll die Goetheschule beispielsweise eine dezentrale Lüftungsanlage, eine Photovoltaikanlage und einen Hubboden für das Lehrschwimmbecken erhalten.
Zweigeschossige Grundschule
Der Haupt- und Finanzausschuss sprach sich am Dienstag bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme für den weiteren Neubau der Goetheschule und die Bereitstellung der Mehrkosten in den Haushalt der Stadt aus. Bereits im Schulausschuss am 18. August gab es ein fast einstimmiges Votum. Das letzte Wort hat der Rat am Donnerstag (1.9.). Der Entwurf der Architekten sieht eine zweigeschossige Grundschule mit drei sternförmig angeordneten Gebäuden vor, die sich in die Grünbereiche schieben und dadurch geschützte Außenbereiche erfassen. Im Mittelpunkt der Schule soll sich künftig ein offener Bereich mit Treppenaufgang befinden, von dem im Erdgeschoss die Fachklassen, der Offene Ganztag sowie die Aula und der Verwaltungsbereich abgehen. Sport- und Schwimmhalle sind künftig durch ein Dach verbunden.
Architektenwettbewerb
Die Stadt Marl hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Schulen saniert oder erweitert. Für den Neubau der Goetheschule kürte die Verwaltung im Januar 2020 im Rahmen eines Architektenwettbewerbs den Siegerentwurf der ACMS Architekten aus Wuppertal. Insgesamt 19 Beiträge gingen damals bei der Stadt ein. Die Entwürfe wurden öffentlich ausgestellt.