Musikalisches Bekenntnis zu Europa in siebzehn Sprachen

Überzeugender kann das Bekenntnis zu einem Europa der Vielfalt und des Friedens kaum klingen: Schülerinnen und Schüler der städtischen Musikschule haben unter der Leitung von Musikschullehrerin Brigitte Braunstein die Gäste beim Europa-Frühstück im Rathaus mit einem Liebeslied in siebzehn Sprachen begeistert.

"Europa steht für Vielfalt, Toleranz und Solidarität" 

Fast 100 europa-aktive Marlerinnen und Marler waren der Einladung von Bürgermeister Werner Arndt gefolgt, um sich in ungezwungener Atmosphäre miteinander auszutauschen. Es sei heute vielleicht wichtiger denn je, seine Stimme für Europa zu erheben, erklärte Werner Arndt in seiner Begrüßung. Rechtsextreme Parteien setzten darauf, bei den Europa-Wahlen am 26. Mai „mehr Einfluss zu gewinnen und einen Keil in die europäische Gemeinschaft zu treiben“. Deshalb sei es wichtig, so Arndt, „nationalen Egoismen und völkischem Nationalismus entschlossen mit Weltoffenheit und demokratischen Engagement zu begegnen“. Arndt: „Europa steht für Vielfalt, Toleranz und Solidarität und ist nach zwei verheerenden Weltkriegen das Ergebnis eines einzigartigen Friedensprozesses“. Die Staatengemeinschaft sei daher „viel zu wertvoll, um sie dem Einfluss von Rückwärtsgewandten und Rechtspopulisten zu überlassen“.

"Geben Sie die  Flamme der Begeisterung weiter!"

Europa gehöre unter anderem wegen seiner vielfältigen Förderprogramme, der Verbesserungen im Verbraucherschutz und des Einsatzes für erneuerbare Energien längst zum Alltag der EU-Bürger, „auch wenn die Ziele manchem von uns vielleicht nicht weit genug gehen“, so Arndt. In Marl werde internationale Freundschaft „erlebt und gelebt“. Die Partnerschaftsvereine unterhielten viele enge Beziehungen zu den Menschen in Marls sieben Partnerstädten und organisierten mit Unterstützung der Stadtverwaltung regelmäßig internationale Begegnungen, wie aktuell das Friedensprojekt „Tauben für Marl und Kusadasi“, von dem Marler Jugendliche in der Veranstaltung berichteten. Arndt appellierte an seine Gäste, in ihrem „Engagement für ein Europa der Freiheit und des Friedens“ fortzufahren. Arndt: „Geben Sie die Flamme der Begeisterung weiter, auf dass viele neue Flammen entfacht werden und sich schließlich zu einem leidenschaftlichen Feuer der Begeisterung für die europäische Idee vereinen“.

Europa gehört auch in Marl zum Alltag

Wie intensiv der europäische Gedanke in Marl verwurzelt ist, erläuterten Joachim Lange, stellvertretender Leiter des Hans-Böckler-Berufskollegs, und Christian Weißmüller, Geschäftsführer des Instituts für Eignungsprüfung (IFEP) in Marl. Im Berufskolleg, das als NRW-Europa-Schule ausgezeichnet wurde, seien europäische Themen und Aspekte im Unterricht eines jeden Fachbereichs und Bildungsgang eingebettet, so Joachim Lange. Für das Unternehmens IFEP, das für Kunden überall in Europa tätig ist und früher seine Prüfmethoden in den einzelnen EU-Ländern jeweils mit großem bürokratischem Aufwand anerkennen lassen musste, ist die EU als Wirtschaftsraum mit einheitlichen Standards heute unverzichtbar.  

Intensive Gespräche und eine Einladung zum Volksparkfest

Das abschließende Frühstücksbuffet gab Gelegenheit zu intensiven Gesprächen. Bürgermeister Werner Arndt lud die Schülerinnen und Schüler der Musikschule mit Brigitte Braunstein spontan ein, ihr „begeisterndes Liebeslied“ vorzutragen, wenn Marl gemeinsam mit den Gästen aus den Partnerstädten am 3. Oktober traditionell das Volksparkfest feiert – als „Fest der Europäischen Freundschaft“.

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Zahlreiche europa-aktive Marlerinnen und Marler waren der Einladung von Werner Arndt zum Europafrühstück ins Rathaus gefolgt.

Schülerinnen und Schüler der städtischen Musikschule begeisterten die Gäste unter anderem mit einem Liebeslied in 17 Sprachen.

Die Gäste nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Themen und Vorhaben auszutauschen.

Bürgermeister Werner Arndt rief dazu auf, "die Flamme der Begeisterung für Europa" weiterzu-geben. Joachim Lange (l.) vom Hans-Böckler-Berufskolleg und Christian Weißmüller (r.) vom Institut für Eignungsprüfung (IFEP) stellten dar, wie sehr Europa ihren beruflichen Alltag beeinflusst. Fotos: Stadt Marl / J. Metzendorf