Marler Kunstring fährt nach Köln

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Die nächste Kunstringfahrt führt am Samstag, 19. September 2009, nach Köln zu der Ausstellung „Isa Genzken – Sesam öffne dich“ im Museum Ludwig.

Mit dieser Ausstellung gibt das Kölner Museum einen Überblick über das Werk der Künstlerin, die Deutschland im Jahr 2007 auf der 52. Biennale in Venedig mit einer zwischen Architektur, Werbung, Kunst und Design angesiedelten, Raum umfassenden Installation vertreten hat. Die in der Szene so genannte „Unangepasste" hat ein seit Mitte der 70er-Jahre entstandenes und immer mehr beachtetes Werk geschaffen, das nun in Köln durch markante Werkgruppen in seiner Vielschichtigkeit zwischen Abstraktion und Erzählung, aber auch in seiner Kontinuität als Beziehungsgeflecht zwischen Raum, Architektur und Werk, gezeigt wird.

Die Ausstellung des Werks von Isa Genzken nimmt mit seinem Titel bewusst Bezug auf die bekannte Geschichte aus „Tausendundeine Nacht", die schillernde Pracht und selbstlose Treue eng mit skrupelloser Zerstörung und Missgunst in Verbindung bringt. Die vom Museum Ludwig in gemeinsamer Arbeit mit der Londoner Whitechapel Gallery entwickelte Ausstellung zeigt die frühen aerodynamischen, mit sezierenden Einschnitten versehenen bemalten Holzskulpturen der 70er-Jahre (wovon sich auch eine im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl befindet) ebenso wie die jüngsten fragilen Rauminstallationen zu aktuellen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Problemen: Eine Gratwanderung zwischen Schönheit und Zerstörung, Anmut und Brutalität.

Der Kunstring besucht diese sehenswerte Ausstellung im Rahmen einer Führung. Wer möchte, kann nachmittags als freiwilliges Zusatzangebot in Begleitung von Dr. Uwe Rüth einen Gang durch die ebenfalls neu eröffnete Ausstellung „Vincent van Gogh: Schuhe. Ein Bild zu Gast" im Wallraf-Richartz-Museum machen. Der Besuch dieser Ausstellung führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kunstringfahrt in eine einzigartige Ausstellung, die dann gemeinsam mit unvoreingenommenem Blick erlebt und diskutiert werden kann. Seit Martin Heidegger 1936 ein fundamentales Essay dazu veröffentlichte („Der Ursprung des Kunstwerks"), hat das berühmte Bild von 1896 aus dem frühen Werk von van Gogh mit den „verschlissen, zerbeult und ausgelatscht" gemalten alten Schuhen zu einer intensiven theoretischen und philosophischen Auseinandersetzung bekannter Kunsthistoriker und Literaten geführt. Das Wallraf-Richartz-Museum widmet nun dem Gemälde und seiner Rezeption eine ganze Ausstellung, um die spannende wissenschaftliche Auseinandersetzung für jedermann zu öffnen. In einem eigenen Ausstellungsraum zeigt das Museum das Bild von van Gogh. Flankiert wird es durch eine didaktische Aufbereitung des kunst- und kulturhistorischen Dis-kurses, der die komplexe Materie gut verständlich macht.
Dieses freiwillige Zusatzangebot ist im Reisepreis nicht enthalten.

Anmeldungen und nähere Informationen gibt es ab sofort unter der der Telefonnummer (02365) 99-2631. Der Reisepreis beträgt 31 Euro für Kunstringmitglieder, Nichtmitglieder zahlen 34 Euro. Im Reisepreis enthalten sind die Busfahrt, Eintritt und Führungskosten im Museum Ludwig.

 

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Isa Genzken, Kinder filmen III, Detail, 2005, verschiedene Materialien, Museum Ludwig, Köln, Foto: Lothar Schnepf, Köln, © Isa Genzken