Marler Delegation knüpft erste Kontakte in Nowomoskowsk

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Bürgermeister Werner Arndt und Mitglieder des Stadtrates haben mit Vertretern von Schulen und Vereinen über Möglichkeiten des Austauschs in Nowomoskowsk, Russland, gesprochen.

„Die grüne Stadt." So stellt Stadtdirektor Vadim A. Zherzdev die Stadt Nowomoskowsk vor. Und tatsächlich: Mitten in Nowomoskowsk, etwa 200 Kilometer südlich von Moskau, gibt es nicht nur grüne Inseln und viele Bäume, sondern auch einen belebten Stadtpark mit Freizeitangeboten und einer Kindereisenbahn. Davon konnte sich Bürgermeister Werner Arndt an der Spitze einer Delegation aus Marl in Nowomoskowsk selbst überzeugen.

Chemiepark und Bergbau

Auch darüber hinaus haben Marl - die Industriestadt im Grünen - und Nowomoskowsk einiges gemeinsam: In Nowomoskowsk werden Braunkohle im Tagebau und Gips unter Tage abgebaut. Größter Arbeitgeber in Nowomoskowsk ist der Chemiepark am Rande der Stadt, die mit ihren rund 133 000 Einwohnern in der Region Tula liegt.

Eishockey, Eiskunstlauf, Basketball und Fußball

Neben dem Chemiepark und dem Industriegebiet besuchte die Marler Delegation die neugebaute Eishalle in Nowomoskowsk und knüpfte dort erste Kontakte zu verschiedenen Sportvereinen. Nicht nur Eishockey und Eiskunstlauf, sondern auch Basketball und Fußball sind beliebte Sportarten in der russischen Stadt.

Aussöhnung und Austausch

Auch die größte der städtischen Bibliotheken und die Gedenkstätte für alle im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Nowomoskowsk besuchte die Gruppe rund um Bürgermeister Werner Arndt, dem der Besuch der Gedenkstätte ein besonderes Anliegen war. „Ich finde es sehr wichtig, dass unsere Stadt die Aussöhnung und den Austausch mit Ländern im Osten Europas sucht und fördert", sagt Bürgermeister Werner Arndt.

Interesse an einer Schulpartnerschaft

Vor allem das Marler Doppelgymnasium hat großes Interesse an wachsenden Kontakten nach Nowomoskowsk. Das ASGSG, an dem auch Russisch gelehrt wird, sucht bereits seit mehreren Jahren eine Partnerschule in Russland - und ist jetzt vielleicht fündig geworden. Gleich zwei Schulen hat die Delegation aus Marl in Nowomoskowsk besucht. An beiden Schulen wird neben Englisch und Französisch oder Spanisch auch Deutsch unterrichtet. „Wenn wir partnerschaftliche Kontakte zu einer Schule in Deutschland hätten, dann möchten vielleicht wieder mehr Kinder bei uns Deutsch lernen", freute sich die Deutschlehrerin des Gymnasiums in Nowomoskowsk beim Besuch der Delegation aus Marl.

Interesse an der Aufnahme partnerschaftlicher Beziehungen

Doch auch außerschulische Kontakte zwischen Marl und Nowomoskowsk sind möglich: „Mit dem Stadtdirektor, der Bürgermeisterin, Mitgliedern des Stadtrates, Lehrern und Vertretern von Sportvereinen haben wir erste Gespräche über Möglichkeiten des Austauschs zwischen Marl und Nowomoskowsk geführt", erklärt Bürgermeister Werner Arndt. „Die Stadt Nowomoskowsk hat ihr Interesse an der Aufnahme partnerschaftlicher Beziehungen signalisiert."

Krementschuk, Prievidza und Kuşadası

Bisher unterhält Nowomoskowsk drei offizielle Städtepartnerschaften: Zu Krementschuk in der Ukraine, Prievidza in der Slowakei - und zu der türkischen Stadt Kuşadası, mit der auch Marl seit dem Jahr 2000 offiziell verschwistert ist und eine lebendige Städtefreundschaft pflegt.
Den ersten Gegenbesuch aus Russland erwartet die Stadt Marl nun im August. Dann kommen vier Jugendliche und eine Lehrerin aus der russischen Industriestadt nach Marl, um am Internationalen Jugendtreffen 2013 teilzunehmen. Eine offizielle Delegation aus Nowomoskowsk beabsichtigt um den 3. Oktober zum VolksParkFest nach Marl zu reisen.

Zurück

Vor wenigen Jahren entstand in der Stadt für alle im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Nowomoskowsk eine neue Gedenkstätte, die die Marler Delegation besuchte.

Russische Schulen tragen keine individuellen Namen – sondern Nummern. Die Lehrerinnen und Lehrer von „Schule 13“ freuten sich sehr über den Besuch aus Marl und äußerten Ihr Interesse an einer Schulpartnerschaft.