Marler Debüt vereint Kultur und Talent

Das „Marler Debüt“ feiert eine kleine Premiere: Zum ersten Mal steht Bağlama, ein traditionelles türkisches Saiteninstrument, mit auf dem Programm. Zu erleben ist es am 23. November um 19 Uhr im Theater Marl.

“Jungen Talenten aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten eine Bühne bieten”

Die neue musikalische Farbe bringt Bağlama-Spielerin Semira Polat ins Spiel. Sie hat damit den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ mit Auszeichnung bestanden. Seit zehn Jahren gibt es eine Wettbewerbs-Kategorie für Bağlama. Da ist es längst überfällig, dieses Instrument nun auch zum „Marler Debüt“ zu holen, bestätigt Evelyn Fürst-Heck: „Marl ist eine sehr vielfältige Stadt mit Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Unser Ziel ist es, diese Vielfalt im Konzert widerzuspiegeln und jungen Talenten aus verschiedenen kulturellen Kontexten eine Bühne zu bieten.” Semira Polats Auftritt demonstriert darüber hinaus, dass die Bağlama nicht nur in der türkischen Volksmusik einen festen Platz hat, sondern auch im Fokus türkischer Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts steht. Dazu zählen auch Hasret Gültekin und Ali Ekber Çiçek, deren Werke sich Semira Polat für ihr Konzertprogramm in Marl vorgenommen hat.

Sophie Rauch ist ein vielseitiges Multitalent

Neben Bağlama präsentiert die aktuelle Ausgabe des „Marler Debüts“ ein besonders vielseitiges Multitalent auf der Bühne des Theaters: Sophie Rauch punktete beim Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ sowohl auf der Violine als auch am Klavier mit Bestnoten und beeindruckte auf beiden Instrumenten durch besonders leidenschaftliches Spiel. Neben ihrer erfolgreichen Teilnahme bei hochkarätigen Wettbewerben hat Sophie Rauch auch zahlreiche Meisterkurse absolviert und bereits eine Konzerttournee nach China unternommen. Ebenso ist sie Mitglied im Bundesjugendorchester. 

Ihr Talent scheint in der Familie zu liegen. Obwohl ihre Eltern keine Musiker sind, haben alle Kinder eine bemerkenswerte musikalische Laufbahn eingeschlagen. Sophie Rauch hat noch eine Zwillingsschwester, die Querflöte spielt. „Die Rauch-Geschwister gehen mit Herz und Leidenschaft an ihre Musik. Das merkt man auch in ihrer Bühnenpräsenz, sie spielen völlig frei und ungezwungen“, begründet die Marler Konzertreferentin Evelyn Fürst-Heck die Auswahl für das „Marler Debüt“. Zu Beginn des Abends übernimmt Sophie Rauch den Klavierpart in Edvard Griegs Violinsonate Nr. 2. 

Technische Präzision und emotionale Ausdruckskraft

Das Streichinstrument wird hier von Maria Schlumberger-Ruiz gespielt, die ebenfalls bereits zahlreiche Wettbewerbe gewonnen hat. Auch diese junge Musikerin beeindruckte die Jurys in renommierten Wettbewerben mit ihrer technischen Präzision und ihrer emotionalen Ausdruckskraft. 

Sophie Rauch wird danach als Geigerin zusammen mit ihrem Bruder Sebastian Rauch am Klavier in Eugène Ysaÿes Poème Élégiaque zu erleben sein. Dieses Stück, das 1899 komponiert wurde, wirkt wie eine musikalische Reflexion über Verlust und Trauer, was sich in den zarten, melancholischen Melodien des Werkes widerspiegelt, die aber auch technische Raffinesse auf dem Instrument einfordern. Zum Finale des Abends nehmen Sophie und Sebastian Rauch schließlich den Cellisten Marc Strokov in ihre Mitte, um Felix Mendelssohn-Bartholdys Klaviertrio Nr. 1 in d-Moll, op. 49 aufzuführen.

Karten sind im i-Punkt erhältlich

Das „Marler Debüt“ findet am Samstag, 23. November 2024, um 19 Uhr im Theater Marl statt. Karten sind ab sofort im i-Punkt im Marler Stern (Montag bis Freitag von 9.30 bis 18 Uhr, Samstag von 9.30 bis 13 Uhr, Tel. 99 43 10) erhältlich.

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Foto: Pixabay