„Marlene Sagasser hat sich jahrzehntelang ehrenamtlich in Marl engagiert. Vor allem ihr Einsatz für den barrierefreien Zugang und damit für einen Aufzug am Bahnhof Marl-Mitte ist vielen in Erinnerung. Dabei hat sie gar nicht mal für sich selbst gekämpft – ihr Engagement galt anderen Menschen, die eine vielleicht so laute Stimme haben und weniger Gehör finden“, sagte Bürgermeister Werner Arndt in seiner Laudatio. Und er sei dankbar für diesen Einsatz. Denn es brauche so engagierte Bürgerinnen und Bürger wie Marlene Sagasser, die sich unermüdlich für das einsetzen, was ihnen wichtig ist und sich nicht davor scheuen, die Verantwortlichen direkt anzusprechen.
10.000 Unterschriften gesammelt
Rund 10.000 Unterschriften übergab die Marlerin seinerzeit dem Bürgermeister. Sie alle dokumentierten den Wunsch nach einem Lift, um damit Rollstuhlfahrerinnen sowie -fahrern, Fußgängerinnen und Fußgängern mit Rollator, Eltern mit Kinderwagen und vielen anderen einen fast einen Kilometer langen Umweg zum Bahnhof Marl-Mitte zu ersparen.
“Ministern auf die Nerven gegangen”
„Ich bin mit offenen Augen durch die Straßen gegangen. Und als seinerzeit der Bahnhof umgebaut werden sollte, da war für mich klar, dass wir auch einen Bahnhof benötigen. Und so bin ich unermüdlich den Ministern und der Deutschen Bahn auf die Nerven gegangen, habe bei Festen und Feiern um Unterschriften für den Aufzug gebeten“, kann sich Marlene Sagasser noch sehr gut erinnern.
Großes ehrenamtliches Engagement
Die Mutter zweier Kinder hat sich aber nicht nur 13 Jahre lang für den Aufzug und einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen eingesetzt, sondern kämpfte auch für eine behindertengerechte Toilette an der Forumsplatte. Zudem engagierte sich das ehemalige SPD-Kreistagsmitglied in der Offenen Altenarbeit der AWO und in der Multiple-Sklerose-Kontaktgruppe.
„Ich bin dankbar für jede Unterschrift, die geleistet wurde, und für jedes Gespräch, das ich geführt habe – mit Betroffenen, aber auch mit Politiker und anderen Verantwortlichen“, erinnert sich die 82-Jährige, die mit ihrer Familie zum VolksParkFest gekommen war.
In Gesellschaft mit bekannten Namen
Im Goldenen Buch der Stadt Marl befindet sich Marlene Sagasser übrigens in bester Gesellschaft so namhafter Persönlichkeiten wie etwa Yehudi Menuhin, den ehemaligen Ehrenpräsidenten der Philharmonia Hungarica, Künstler Günther Uecker, die TV-Stars Christian Brückner und Martin Brambach oder die Holocaust-Überlebende Halina Birenbaum.