Marl treibt Kita-Ausbau weiter voran

Die Zahl 405 ist fest im Blick: So viele neue Kita-Plätze will die Stadt bis zum Ende des Kindergartenjahres 2022/23 schaffen – darunter etwa 80 für unter Dreijährige. Für dieses Ziel stehen acht Neubau- und Erweiterungsprojekte auf der Arbeitsliste. Weitere Vorhaben mit 130 neuen Plätzen befinden sich in der Prüfung. Auch will die Stadt jede Gelegenheit nutzen, um Investoren für den Kitabau zu gewinnen.

Mehr als 3.000 Betreuungsplätze

Marl treibt den Ausbau der Kinderbetreuung energisch voran. Bis zum Ende des Kindergartenjahres 2022/23 soll es weit mehr als 3.000 Betreuungsplätze für Kinder bis zum Schuleintritt geben. Hinzu kommen 150 Kindertagespflegeplätze. „Wir sehen seit vielen Jahren, dass immer mehr Eltern von ihrem Recht auf Kindertagesbetreuung Gebrauch machen“, sagt Kinder- und Jugenddezernentin Claudia Schwidrik-Grebe. „Der Ausbau der Kindertagesstätten in Marl ist deshalb in den vergangenen Jahren immer weiter vorangeschritten“. Zugleich brauche die Stadt neben einer ausreichenden Anzahl an Plätzen gute räumliche Voraussetzungen für die Kinder. „Wir haben es in den letzten Jahren selbst unter erschwerten Bedingungen geschafft, zahlreiche Ausbaumaßnahmen auf den Weg zu bringen. Auch wurden viele Projekte gestemmt, um die Barrierefreiheit oder die Bewegungsräume für die Kinder zu verbessern“, so die Dezernentin weiter.

Neubau- und Erweiterungsprojekte

Aktuell im Neubau befindet sich die Falkenkita an der Wiener Straße. Die Arbeiten für die Kita „Blumenwiese“ an der Fliederstraße sollen im Frühjahr beginnen. Beide Einrichtungen gehen mit vier beziehungsweise zwei neuen Gruppen bereits zum neuen Kitajahr im Sommer an den Start. Neu gebaut werden auch die DRK-Kita an der Goetheschule und die ASB-Kita „Bunte Welt“ an der Carl-Duisberg-Straße. Hier entstehen neun Gruppen. Die Kindertageseinrichtungen „Regenbogen“ an der Westfalenstraße, die Kita „Sonnenschein“ an der Ringerottstraße und die Kita Arche am Lipper Weg werden ihre Einrichtungen nach und nach bis zum 1. August um insgesamt sechs Gruppen erweitern. Auch die Katholischen Kita Liebfrauen in Sinsen will ihr Betreuungsangebot um eine Gruppe erweitern. „Vier weitere Vorhaben befinden sich derzeit in der Prüfung“, sagt Jugendhilfeplanerin Saskia Crosberger. „Etwa 130 neue Kita-Plätze könnten zusätzlich geschaffen werden“.

Ausbildung zum pädagogischen Fachpersonal

Darüber hinaus prüft die Verwaltung jeden Antrag von Investoren für den Bau einer neuen Einrichtung. Außerdem werden bei der Baulandentwicklung immer auch Vorratsflächen für Kitas eingeplant. „Hier ziehen alle städtischen Ämter an einem Strang, um zusätzliche Grundstücke auszuloten“, betont Claudia Schwidrik-Grebe. Neben dem Neubau von Kindertageseinrichtungen ist die Ausbildung zum pädagogischen Fachpersonal eine besondere Herausforderung. „Wir bilden derzeit über Bedarf aus, um aktiv gegen den Fachkräftemangel vorzugehen“, erklärt Jugendamtsleiter Andreas Wesche. Zu Beginn des neuen Kitajahres wird die Stadt in ihren Einrichtungen zehn angehende Erzieherinnen und Erzieher haben, die die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) absolvieren. Bei PiA ist die Praxiszeit der herkömmlichen Erzieher-Ausbildung einschließlich des Berufspraktikums gleichmäßig in die drei Ausbildungsjahre integriert. Nach dem Ratsbeschluss aus Dezember hält die Stadt dann insgesamt 13 PiA-Plätze vor. Hinzu kommen fünf Jahrespraktikantinnen und -praktikanten. Andreas Wesche: „Darauf können wir stolz sein. Das wird die Qualität der Kinderbetreuung mittelfristig verbessern“.

Geburtenrate und Zuwanderung

Wie in den Vorjahren werden wohl auch zum Kita-Start im August einige Kinder nicht wie geplant eine Kindertageseinrichtung besuchen. „Die zuletzt positive Entwicklung bei der Geburtenrate und die Zuwanderung stellen uns weiterhin vor große Herausforderungen“, sagt Claudia Schwidrik-Grebe. Zu Beginn des laufenden Kita-Jahres waren es rund 400 unversorgte Kinder. Die Zahl könnte aber dank der Vielzahl an Projekten deutlich sinken. „Mit dem guten Betreuungsangebot würde vermutlich aber auch die Nachfrage steigen“, betont die Dezernentin. Die weitere Entwicklung müsse für belastbare Zahlen erst noch abgewartet werden. Fest steht: Der bedarfsgerechte Kita-Ausbau bleibt unter dem Gesichtspunkt der Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit auch in Zukunft zwingend erforderlich, so Claudia Schwidrik-Grebe.

Aufnahmeverfahren läuft

Wie die Stadt Marl mitteilt, ist das Aufnahmeverfahren in den Marler Kindertageseinrichtungen bereits gestartet. Über die Neuaufnahmen wird bis zum 15. März unter Berücksichtigung der Aufnahmekriterien entschieden.

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Bis zum Ende des Kitajahres 2022/2023 will die Stadt 405 neue Kita-Plätze schaffen. Foto: Stadt Marl / Pressestelle