Marl trauert um Manfred Degen

Marl trauert um Manfred Degen. Der Träger der Stadtplakette, der höchsten Auszeichnung der Stadt Marl für besondere Verdienste um das Gemeinwohl, ist am Sonntag (25.9.) im Alter von 82 Jahren verstorben. „Mit Manfred Degen verliert Marl eine große Persönlichkeit, die über viele Jahre an wichtigen politischen Entscheidungen mitgewirkt und die Entwicklung unserer Stadt entscheidend mitgestaltet hat“, schreibt Bürgermeister Werner Arndt im Nachruf der Stadt Marl.

Ausbildung auf der Zeche

Manfred Degen wurde am 13. Oktober 1939 in Elbing in Ostpreußen geboren. Er kam 1954 nach Marl, als er auf der Zeche Auguste Victoria eine Ausbildung als Berglehrling begann. Nach der Knappenprüfung und drei Jahren als Lehrhauer unter Tage wechselte er zu den damaligen Chemischen Werken Hüls und holte an der Abendschule die Mittlere Reife nach.

Aufbau der Volkshochschule

Nach der erfolgreich bestandenen Begabtenprüfung studierte Manfred Degen an der Pädagogischen Hochschule in Dortmund, wurde zunächst Lehrer an der Käthe-Kollwitz-Schule und der Hermann-Claudius-Schule und 1973 Fachbereichsleiter der insel-Volkshochschule Marl. Hier war er maßgeblich am Aufbau der neuen insel im Marler Stern und des Fachbereichs für Schulabschlüsse beteiligt und initiierte besondere Ausbildungsgänge für junge Menschen, die ihre Ausbildung nicht in der vorgegebenen Zeit absolvieren konnten.

Tätigkeit im Rat der Stadt Marl

Von 1969 bis 1973 hatte sich Manfred Degen für die SPD im Rat der Stadt Marl engagiert. Hier setzte sich der Sozialdemokrat erfolgreich dafür ein, dass Marl eine Gesamtschule – die heutige Willy-Brandt-Gesamtschule – erhielt. Als Abgeordneter des nordrhein-westfälischen Landtags von 1990 bis 2005 und als bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion engagierte sich Manfred Degen auch nachdrücklich für die Einführung des Berufskollegs.

Städtepartnerschaften

Darüber hinaus setzte sich Manfred Degen mit viel Herzblut für die Marler Städtepartnerschaften ein. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des heutigen Städtepartnerschaftsvereins Marl-Bitterfeld und hatte viele Jahre den Vorsitz inne. Außerhalb seiner politischen Tätigkeiten engagierte er sich viele Jahre lang ehrenamtlich in unterschiedlichen Vereinen und für zahlreiche Einrichtungen in Marl, wie etwa für die AWO, im Knappenverein oder Förderverein Forsthaus Haidberg.

Auszeichnungen

Für seine besonderen Verdienste wurde Manfred Degen mit dem Bundesverdienstkreuz, Landesverdienstorden und der Stadtplakette der Stadt Marl ausgezeichnet.

"Spuren hinterlassen"

„In allen Ämtern und Funktionen hat sich Manfred Degen mit unermüdlichem Engagement große Verdienste um unsere Stadt erworben und dabei viel Sympathie und ein hohes Maß an Wertschätzung erfahren“, schreibt Bürgermeister Werner Arndt. „Manfred Degen war für mich nicht nur politischer Weggefährte, sondern auch väterlicher Freund und guter Ratgeber. In Ehrfurcht und Trauer nehmen Bürgerschaft, Rat und Verwaltung der Stadt Marl Abschied von einem Menschen, dessen politisches und soziales Engagement tiefe Spuren in unserer Stadt hinterlassen hat.“

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Manfred Degen (†). Foto: Stadt Marl / Pressestelle