Marl trauert um Dr. Frederico Engel

Mit großer Betroffenheit hat Bürgermeister Werner Arndt die Nachricht vom Tode des Stifters und Stadtplakettenträgers Dr. Frederico Engel aufgenommen und den Hinterbliebenen sein tief empfundenes Mitgefühl ausgesprochen. „Mit Dr. Frederico Engel verliert die Stadt eine herausragende Persönlichkeit“, würdigt Bürgermeister Werner Arndt den im Alter von 94 Jahren Verstorbenen.

Gründer der Engel-Stiftung

Gemeinsam mit seiner bereits 2015 verstorbenen Gattin Rosemarie hatte Dr. Engel vor 29 Jahren die Engel-Stiftung gegründet. Seit dieser Zeit leistet die Stiftung wirkungsvoll Hilfe, wenn Menschen und Tiere in Not geraten, und fördert mit zahlreichen Projekten die naturwissenschaftliche und musische Bildung junger Menschen. Eine besondere Herzensangelegenheit sei dem promovierten Chemiker Dr. Engel die Förderung talentierter junger Menschen im Bereich der Chemie gewesen. Die Engel-Stiftung unterstütze auch zahlreiche Einrichtungen in Marl, darunter den Heimatverein und das Tierheim, die städtische Musikschule und die Musikgemeinschaft, das Theater und das Skulpturenmuseum Glaskasten. Seit einiger Zeit engagiert sich die Stiftung auch für Geflüchtete und unterstützt die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit.

Unterstützer von zahlreichen Einrichtungen und Projekten

„Mit seinem selbstlosen und vielfältigen Engagement hat Dr. Engel maßgeblich dazu beitragen, Einrichtungen und Angebote zu stärken, die unverzichtbar für unsere Stadt sind“, würdigt Arndt das Wirken des Stifters. Dr. Engel habe mit der Engel-Stiftung „vielen Menschen in unsere Stadt neue Zuversicht und Perspektiven gegeben“. Für seine besondere Verdienste um die Stadt Marl hatte der Rat den Verstorbenen im November 2017 mit der Stadtplakette ausgezeichnet, der höchsten städtischen Auszeichnung.

Herausragendes Engagement für das Gemeinwesen

In der Bescheidenheit, die große Wohltäter auszeichnet, habe Dr. Engel „im Stillen eindrucksvoll vorgelebt, dass es in unserer Gesellschaft nach wie vor Menschen gibt, die sich dem Gemeinwesen in besonderem Maße verpflichtet fühlen, und dass Hilfsbereitschaft, Herzensgüte und Menschlichkeit keineswegs leere Begriffe sind“, so Arndt. „Das Engagement von Dr. Engel wird uns immer wieder daran erinnern, dass es für uns alle ein erstrebenswertes Ideal sein sollte, uneigennützig Gutes zu tun und viele neue gute Taten anzustoßen“.   

In Marl seine neue Heimat gefunden

Dr. Frederico Engel fand nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges eine neue Heimat in Marl. Nach seiner Promotion war ihm in den Chemischen Werken (CWH) und der Hüls AG eine einzigartige Karriere vom Laborchemiker zum Vorstandsmitglied gelungen. Zeitweise war er für die gesamte Produktion und Forschung des Unternehmens verantwortlich. Damit habe Dr. Engel „einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Entwicklung des Chemiestandortes geleistet und auch beruflich zum Wohlergehen unserer Stadt beigetragen“, so Arndt.

Meisterwerke erinnern an Dr. Frederico und Rosemarie Engel

In seinem Nachruf erinnert Arndt daran, dass Dr. Frederico Engel der Stadt Marl zwei Meisterwerke textiler Handwerkskunst überreicht habe: die Schmuckdecke mit dem Titel „Die Vogelhochzeit“ und die „Hochzeitskrone Engel“. Seine Gattin Rosemarie Engel, Absolventin der Kunsthochschule Münster für textiles Gestalten und Tochter des früheren CWH-Vorstandvorsitzenden und ersten Stadtplakettenträgers Paul Baumann, hatte die Kunstwerke erstellt und die Krone bei ihrer Hochzeit getragen. Der Anblick der beiden Schmuckstücke, die im Trauzimmer des Rathauses ausgestellt sind, werde die Brautpaare über den Tod der beiden Stifter hinaus dauerhaft erfreuen.  

Der Tod von Dr. Frederico Engel sei „eine großer Verlust für die Stadt Marl“, so Arndt. Rat, Verwaltung und Bürgerschaft würden das Andenken an Dr. Frederico Engel stets respektvoll ehren.

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Im November 2017 nahm Dr. Frederico Engel (l.) die Stadtplakette, die höchste Auszeichnung der Stadt Marl, aus den Händen von Bürgermeister Werner Arndt entgegen. Foto: Stadt Marl / Pressestelle