Damit sprach sich der Rat gestern (16.05.) mit großer Mehrheit auch gegen den Antrag der Firma Dart Energy Limited auf Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen aus. Die Firma hat nach dem Bundesberggesetz (zuständige Genehmigungsbehörde ist die Bezirksregierung Arnsberg) beantragt, Bereiche des nordwestlichen und östlichen Stadtgebiets (Hüls-Nord, Chemiepark Marl, Teile von Lenkerbeck und Sinsen) auf Gasvorkommen zu untersuchen.
Fracking-Methode
Der Rat der Stadt Marl macht grundsätzlich und erhebliche Bedenken gegen die mit dem Antrag verbundenen möglichen Vorhaben und Maßnahmen zur Gewinnung der Gase geltend. Denn bei der sogenannten Fracking-Methode wird ein Gemisch aus Wasser, Chemikalien, Sand und Ton bei Bohrungen unter hohem Druck in das gashaltige Gestein gepresst, damit die Gase entweichen und gewonnen werden können.
Fracking-Technologie umstritten
Die Fracking-Technologie ist allerdings höchst umstritten, da umweltgiftiger Chemikalien eingesetzt werden. Diese können erhebliche Auswirkungen auf den Naturhaushalt, insbesondere für das Grund- und Oberflächenwasser, auf die Trinkwasserversorgung sowie auch für die landwirtschaftliche und bauliche Nutzung des Geländes haben. Außerdem besteht - wie die Verwaltung in einer ausführlichen Vorlage darlegte - das Risiko, dass es zu erheblichen und unkontrollierbaren Beeinträchtigungen der natürlichen Tektonik kommen kann, die auch wegen des ehemaligen und laufenden Steinkohlenabbaus bereits heute Besonderheiten und Störungen aufweist.
Gleichlautende Anträge ablehnen
Da der Bezirksregierung ein Antrag eines weiteren Unternehmens vorliegt, den die Stadt Marl demnächst ebenfalls zur Stellungnahme erhalte, beschloss der Rat, dass auch „gleichlautende Anträge auf Erteilung einer Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen zu gewerblichen Zwecken" abzulehnen sind.
Link zur Vorlage 2013/0134