Gebündelte Stadtgeschichte
In dem Buch zu finden sind 110 Bilder, die verschiedene Orte in Marl jeweils in der Vergangenheit und Gegenwart gegenüberstellen. Sorgfältig recherchierte Informationen über die damalige Zeit bieten interessante Fakten zur Stadtgeschichte und ihrer Entwicklung.
„Ich muss mich für diesen Beitrag zur Heimatgeschichte bedanken. Dieses Buch ist bislang einzigartig in unserer Stadtgeschichte“, lobt Bürgermeister Werner Arndt die Arbeit des Autors und Historikers Gert Eiben und Christian Schiltz, der die aktuellen Fotos beigesteuert hat. „Engagierte Bürger, die sich so um Kulturarbeit bemühen, unterstütze ich immer gerne.“
Aus Zufall wird Erfolg
Entstanden ist das Projekt eher durch Zufall. Während der Anfangszeit der Pandemie fielen die Bandproben des Hobby-Musikers Christian Schiltz notgedrungen aus, also wurden Spaziergänge unternommen und das Handy gezückt. Das allererste Vorher-Nachher-Bild entstand noch ganz ohne Hintergedanken: Christian Schiltz stellte ein altes Foto seines Vaters nach und postete dies in die Facebook-Gruppe „Marler Fotoschätzen retten“. Die Resonanz darauf war jedoch so gut, dass schnell weitere Vergleichsbilder folgten.
Internet als idealer Sammelpunkt
Besagte Facebook-Gruppe war im September 2020 gegründet worden, um auf einfache und unkomplizierte Weise alte Fotos der Stadt zusammenzutragen und archivieren zu können. Viele unentdeckte und besondere alte Aufnahmen kamen so ans Tageslicht. Mittlerweile zählt die Gruppe fast 3.200 Mitglieder und wurde in besonderer Weise ausgezeichnet: Der zweite Platz des Marler Heimatpreises 2022 geht an Michael Sandkühler, Seitenersteller und Administrator des Projektes, sowie an Christian Schiltz als Seitenmoderator.
Verlässliche Informationen
Gert Eiben hat sich der Erforschung der Stadtgeschichte Marls verschrieben. Auch auf seine Anregung hin wurde die Facebook-Gruppe vor gut zwei Jahren gegründet. Für ihn zählt vor allem, dass belegbare Quellen für Informationen gefunden werden und dieses Wissen auch für alle zugänglich gemacht wird. Der Erfolg der Gruppe zeige, dass die Wertschätzung für das Alte zwar da ist, aber oftmals das Wissen dahinter nicht gegeben ist oder durch Hörensagen falsch übermittelt wurde.
Mit dem Buch wollen er und Christian Schiltz nun ein Stück dazu beitragen, dieses Wissen unter die Menschen zu bringen. Auch Pläne für eine öffentliche Ausstellung schweben im Raum. In der Facebook-Gruppe sind bereits mehrere der Vorher-Nachher-Bilder zu finden, der Großteil der im Buch abgedruckten Bilder ist jedoch bislang unveröffentlicht.
Ab sofort erhältlich
Beide bitten darum, den lokalen Buchhandel zu unterstützen. Die meisten Buchhändler in Marl haben das Buch bereits vorrätig oder erhalten es in den kommenden Tagen.