Kranzniederlegung
Bürgermeister Werner Arndt legte gemeinsam mit Dechant Heiner Innig einen Kranz nieder. Das Stadtoberhaupt mahnte, wachsam zu sein und nicht die Augen zu verschließen: „Frieden braucht den Mut, mit Mitgefühl auf andere zuzugehen und ihnen mit Empathie statt Gleichgültigkeit und Herzlosigkeit zu begegnen“. Arndt rief dazu auf, im Alltag allen Äußerungs- und Erscheinungsformen von Gewalt entschieden entgegentreten. „Den Mut zum Frieden aufzubringen, fällt nicht immer leicht. Aber das gemeinsame Erinnern und Gedenken hilft und macht uns stark“, so der Bürgermeister.
„Frieden braucht Mut“
Der Volkstrauertag hatte in diesem Jahr eine besondere Bedeutung. 80 Jahre nach dem Überfall auf Polen stand der Gedenktag, der vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ausgerichtet wird, ganz im Zeichen der deutsch-polnischen Versöhnung. Zugleich feiert der Volksbund unter dem Motto „Frieden braucht Mut“ sein 100-jähriges Bestehen. „Erinnerung braucht Mut“, sagte Heiner Innig. „An Krisen, Versagen oder Schuld erinnern wir uns nicht gerne“. Erinnern könne „Heilung, Perspektive und Mut“ geben.
Aktive Erinnerungsarbeit
Bürgermeister Werner Arndt ging auch auf die aktive Erinnerungsarbeit in Marl ein. „Mit Gedenkstättenfahrten für Jugendliche, dem Projekt Stolpersteine und vielen anderen Aktionen fördern wir das mahnende Gedenken an Krieg und Gewalt“. Er verwies unter anderem auf die Arbeit der insel-Geschichtswerkstatt, die im nächsten Jahr mit einer Ausstellung auf das Kriegsende vor 75 Jahren am 8. Mai 2020 aufmerksam macht. Wir in Marl, so Arndt, könnten stolz drauf sein, „dass wir in der Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit, die alles andere als ein Fliegenschiss der Geschichte war, soweit gekommen sind und eine so lebendige Erinnerungs- und Gedenkkultur haben“.