Mehr als 7,6 Mio. Kubikmeter Abwasser jährlich
Von der Toilettenspülung bis zum Straßengully – die drei Kläranlagen in Marl reinigen zusammen mehr als 7,6 Mio. Kubikmeter Abwasser jährlich. Damit dieses Wasser wieder Bächen und Flüssen zufließen kann, ist eine mehrstufige, intensive Reinigung notwendig.
Das Besondere: Die Prozessleittechnik zur Steuerung der Kläranlagen wird auf ein virtuelles System umgestellt, heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei bleibt die Abwasserreinigung analog. Die Steuerung der Anlagenprozesse können die Fachleute aber über mobile Tablets standortunabhängig überwachen und bedienen. So lassen sich zum Beispiel Messwerte ortsunabhängig in Echtzeit prüfen und daraufhin Anpassungen vornehmen. Dank dieser modernen Systeme wird die Arbeit schneller, einfacher und die Betriebs- und Cybersicherheit erhöhen sich. Auch wirtschaftlich ergibt die Umstellung Sinn: Durch standardisierte Technik, die bei Emschergenossenschaft und Lippeverband als dem größten Wasserwirtschaftsunternehmen Deutschlands zum Einsatz kommt, reduzieren sich die Kosten.
Sanierungsarbeiten auf Kläranlagen müssen im laufenden Betrieb stattfinden, denn die Anlagen sind unverzichtbar und der Reinigungsprozess kann nicht angehalten werden – da Abwasser rund um die Uhr entsteht. Das bedeutet umfangreiche Vorarbeiten, da extra errichtete Ersatzanlagen die Arbeit für die Zeit übernehmen müssen. Bis 2024 finden die Arbeiten auf der Kläranlage voraussichtlich statt. Insgesamt werden im Bereich der Abwasserbehandlung rund 11,5 Mio. Euro investiert.
Der Lippeverband
Als öffentlich-rechtlicher Wasserwirtschaftsverband betreibt der Lippeverband in Marl drei Kläranlagen, sechs Pumpwerke, vier Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 900 Meter Kanäle. Außerdem unterhält der Verband in Marl rund 20 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 7,8 Kilometer zur Lippe zählen.
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