"Sprachlosigkeit überwinden"
„Es ist heute wichtiger denn je“, so Bürgermeister Werner Arndt“, dass wir unsere Schockstarre und Sprachlosigkeit überwinden und ein sichtbares Zeichen der Solidarität setzen". Angst und Wut seien in dieser Zeit schlechte Ratgeber. „Wer die menschenverachtenden Anschläge von Paris jetzt mit der Flüchtlingsdebatte verbindet, handelt verantwortungslos und diskriminiert damit die vielen Menschen, die unter anderem vor diesem Terror aus ihren Heimatländern fliehen und bei uns Schutz vor Gewalt und Krieg suchen“.
Marl steht zu Frankreich
Trotz tiefer Betroffenheit und Trauer setzten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, zahlreicher Vereine und Intuitionen sowie Marler Bürgerinnen und Bürger mit Kerzen ein klares Zeichen am Bonhoeffer-Denkmal: Licht ist stärker als Dunkelheit! Das Rathaus und die Skulptur „Marlsku“ von Werner Graeff erstrahlten in den drei Farben Blau-Weiß-Rot und machten deutlich: Auch Marl steht zu Frankreich – vereint für Freiheit, Demokratie und Frieden.
"Zusammenhalt suchen"
Muhammed Çatmak zeigte sich als Vertreter der Gemeinschaft der Marler Moscheen von den Anschlägen in Paris „tief getroffen“ und verurteilte sie „aufs Schärfste“. Çatmak: „Kein Muslim kann solche Verbrechen teilnahmslos hinnehmen, geschweige denn religiös legitimieren – das kann keine Religion der Welt“. Pfarrer Roland Wanke von der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Marl sagte in seiner Rede, dass man den „Terror nicht kleinreden“ aber sich auch „nicht verkriechen“ dürfe. „Wir müssen vielmehr wie heute Abend vor die Tür gehen“, so Wanke, „auf Menschen zugehen und vor allem den Zusammenhalt suchen“. Für die katholische Kirche sprachen Pastoralreferentin Susanne Schumann und Pfarrer Marios Mirt. „Als Seelsorger sind wir bestürzt über das, was passiert ist, und verurteilen die Angriffe auf die Menschlichkeit“, erklärte Schumann. „Wir sind tief verbunden mit den Menschen in Paris und Frankreich“, sagte Pfarrer Mirt.