Goetheschule: Lernen und leben im Grünen

Die Stadtverwaltung Marl hat gestern (30.1.) im Stadtplanungsausschuss über den Neubau der Goetheschule und die Entwicklung der Altflächen zu Wohnbauland informiert. Wie berichtet, hatte ein unabhängiges Preisgericht den Entwurf der ACMS Architekten GmbH aus Wuppertal zum Sieger gekürt.

"Schule der Zukunft"

„Der Rat der Stadt Marl hat bereits vor Jahren mit breiter Mehrheit den Neubau der Goetheschule beschlossen“, sagte Bürgermeister Werner Arndt. „Jetzt können wir endlich starten und eine Schule der Zukunft samt neuer Turn- und Schwimmhalle bauen“. Gegenstand der Planung ist neben dem Neubau auch die Entwicklung eines kleinen Wohngebietes auf der später dann frei werdenden Fläche des heutigen Schulstandortes.

Zweigeschossige Bauweise

Der Entwurf der Architekten sieht eine zweigeschossige Grundschule mit drei sternförmig angeordneten Gebäuden vor, die sich in die Grünbereiche schieben und dadurch geschützte Außenbereiche erfassen. Im Mittelpunkt der Schule soll sich künftig ein offener Bereich mit Treppenaufgang befinden, von dem im Erdgeschoss die Fachklassen, der Offene Ganztag sowie die Aula und der Verwaltungsbereich abgehen. Sport- und Schwimmhalle sind künftig durch ein Dach verbunden.

Mit Klimaschutz punkten

„Es hat eine Zeit lang gedauert, bis wir in der Spur waren und eine Beziehung zu Schule und Ort bekommen haben“, gestand Michael Müller, Geschäftsführer der ACMS Architekten GmbH. „Dann sind wir in eine Ideenwelt abgetaucht und haben eine komplexe Struktur entworfen, die aber fein und filigran erlebbar ist.“ Auch beim Thema Klimaschutz kann die Schule in Zukunft punkten. Vorgesehen ist ein bivalentes Heizsystem, das mit zwei Betriebsarten wie etwa Wärmepumpe oder konventionellen Heizkessel arbeitet.

Entwurf erhält "große Zustimmung"

Baudezernentin Andrea Baudek betonte, dass der Entwurf für den Neubau der Goetheschule in der Fachjury auf „große Zustimmung“ gestoßen sei. Für sie persönlich seien die Planungen aus städtebaulicher und funktionaler Sicht „sehr gelungen“. Auch Schulleiterin Isa Hofemann ist begeistert und spricht von einer „echten Vision“ für die Grundschule. Hofemann: „Hier wurde eine Schule für Grundschüler geplant“. Die Anordnung der Cluster zu einer offenen Lernlandschaft berücksichtigt auch eine mögliche Umsetzung des gebundenen Ganztags.

Kosten: 15 Millionen Euro

Die Stadt Marl schätzt die Kosten für den Neubau der Goetheschule sowie der Sport- und Schwimmhalle auf rund 15 Millionen Euro. Bis zur Auftragsvergabe vergehen voraussichtlich noch etwa zwei Monate. Die alte Goetheschule wird nach Fertigstellung des Neubaus komplett abgerissen. Andrea Baudek: „Das Gebäude ist in die Jahre gekommen. Wir betrachten einen Neubau als wirtschaftlichste und energie-effizienteste Lösung“.

Ausstellung verlängert

Insgesamt 19 Beiträge gingen auf den Realisierungswettbewerb zum Neubau der Goetheschule ein. Die Entwürfe aller Teilnehmer sind noch am Freitag (31.1.) von 10 bis 18 Uhr und am Wochenende (1./2.2) von 10 bis 14 Uhr in der Aula der Goetheschule (Hervester Str. 81, 45768 Marl) öffentlich ausgestellt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besuchen.

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Das Architektur-Kontor aus Wuppertal hat eine erste Visualisierung der zukünftigen Goetheschule anfertigen lassen.

So soll der Eingangsbereich mit Treppenaufgang einmal aussehen. Foto: Stadt Marl / PONNIE Images, Aachen.