„Kleine Schritte“ für eine intensivere Zuwendung

|   Gesundheit und Soziales

Das Marler Kinder-Netz MarleKiN hat in diesen Tagen eine neues Angebot für seelisch stark belastete und psychisch erkrankte Mütter und Väter mit Neugeborenen und Babys bis zu 1 ½ Jahren gestartet.

Damit erweitert MarleKiN die Palette im Bereich „Frühe Hilfen" um ein zusätzliches ambulantes offenes Angebot.

Das neuartige Angebot mit der Bezeichnung „Kleine Schritte" richtet sich vor allem an Mütter in Marl, die nach der Geburt in längere depressive Phasen fallen und wegen ihrer Erkrankung nicht die Kraft aufbringen können, sich intensiv ihren kleinen Kindern zuzuwenden.

Pilotprojekt

Bei dem Pilotprojekt, an dem zunächst sechs Mütter teilnehmen, arbeiten die Psychologische Beratungsstelle der Stadt Marl, der Allgemeine Soziale Dienst des Jugendamtes und die Familienintensivbetreuer vom AWO-Startpunkt eng zusammen mit der Mutter-Kind-Station und der Eltern-Kind-Ambulanz des Westfälischen Zentrums für Psychiatrie Herten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, in der hilfebedürftige Eltern mit Babys zunächst dringend notwendige medizinische und therapeutische Hilfen erhalten. Nach Beendigung der medizinischen Maßnahmen in der Klinik erhalten betroffene Mütter oder auch Väter - sofern sie in Marl leben - jetzt in den Räumen der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Marl in der Rappaportstraße 10 ein Angebot zur ambulanten Nachbetreuung. Sobald sich die psychische Situation der Mütter (oder auch Väter) und die Bindung zu ihrem Säugling ausreichend stabilisiert und intensiviert hat, steht den Eltern der Besuch der FuN-Baby-Kurse im jeweiligen Stadtteil offen. FuN steht für Familie und Nachbarschaft und fördert das Kennenlernen und die Kooperation von jungen Familien im Stadtteil.

Angebote sind aufeinander abgestimmt

Beide Angebote - die medizinische und therapeutische Behandlung in der Klinik und in der psychologischen Beratungsstelle - sind eng auf einander abgestimmt. Um dem Baby oder Kleinkind während der gesamten stationären und ambulanten Therapie die lebensnotwendige Zuwendung zukommen zu lassen, werden mit Mutter und Kind durchgängig Situationen zur Bindungsförderung im Alltag geübt. Auch bei den „Kleinen Schritten" in der Psychologischen Beratungsstelle (die Treffen sind jeweils donnerstagvormittags und dauern ca. 90 Minuten) geht es zunächst darum, die intensive Zuwendung zum Baby zu fördern. Außerdem erhalten die Mütter Gelegenheit, sich mit anderen betroffenen Müttern auszutauschen oder sich individuell und vertraulich beraten zu lassen.

Eltern werden vorbereitet

Ebenso werden Eltern, die sich nach der Geburt eines Kindes hilfesuchend an die Psychologische Beratungsstelle oder die Intensivbetreuer vom AWO-Startpunkt wenden, auf die Angebote der Klinik in Herten aufmerksam gemacht und von den Psychologen und Betreuern auf den Besuch der Mutter-Kind-Station oder der Eltern-Kind-Ambulanz vorbereitet. Sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Psychologischen Beratung und des AWO-Startpunktes wie auch der beiden Mutter-Kind-Einrichtungen der Hertener Klinik sind in die Behandlung und Betreuung eingebunden und bilden das sozial-therapeutische Stützgerüst, auf das sich die betroffenen Eltern jederzeit verlassen können. Übergeordnetes Ziel ist dabei, psychisch belasteten Müttern sowie auch Vätern und ihren Säuglingen zu einem möglichst frühzeitigen Zeitpunkt beratend und helfend zur Seite zu stehen.

Großzügige Förderung

Das Pilotprojekt „Kleine Schritte" kann dank einer großzügigen Förderung des Rotary Clubs Datteln-Lippe und der Sparkasse Vest Recklinghausen in diesem Jahr jeweils wöchentlich für eineinhalb Stunden angeboten werden. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl sind eine vorherige Anmeldung und ein Vorgespräch erforderlich. Weitere Auskünfte erteilt die Psychologische Beratungsstelle der Stadt Marl unter der Rufnummer (02365) 96760.

 

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...und wegen ihrer Erkrankung nicht die Kraft aufbringen können, sich intensiv ihren kleinen Kindern zuzuwenden.