Kleine Detektive nehmen ihr Schulumfeld unter die Lupe

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Sie sind mit Maßbändern, Sicherheitswesten, Fragebögen und Denkzetteln unterwegs: 23 Schülerinnen und Schüler der Klasse 2a der Pestalozzischule nehmen ihre Schul- und Freizeitwege auf mögliche Schwachstellen unter die Lupe.

Die kleinen Spürnasen haben bereits einiges in ihrem Schulumfeld entdeckt und ausgewertet. Das Ziel: Die Erstellung eines Schulwegplans, der wertvolle Informationen für den sicheren Weg zur Schule enthält.

Sichere Schulwege finden

Fehlende Bordsteinabsenkungen an Kreuzungen und Einmündungen, schmale Gehwege, unpassend platzierte Schilderposten oder gar aufgebrochene Gehwege: Diese und andere Schwachstellen haben die kleinen Ermittler der Pestalozzischule im Rahmen der Aktion „Schulwegdetektive" des Netzwerks „Verkehrssicheres NRW" seit Mai dieses Jahres bereits ausfindig gemacht. Im Umfeld ihrer Schule sind sie seit Wochen unterwegs um auszuloten, wie der Weg zur Schule und zurück nach Hause noch sicherer gestaltet werden könnte. „Bei ihrer Arbeit versuchen die kleinen Detektive selbst alternative sichere Schulwege zu finden", erzählt Klassenlehrerin Petra Dayan. Gemeinsam mit den Kindern informiert die Lehrerin den städtischen Verkehrsplaner Udo Lutz über mögliche Gefahrenstellen, wie beispielsweise Sichtbehinderungen durch Büsche oder fehlende Zebrastreifen.

Schulwege systematisch erkunden

Eine Detektivkiste ermöglicht den Schülerinnen und Schülern durch zahlreiche Hilfsmittel wie Maßband, Stoppuhr und Fragebögen, ihre Schulwege systematisch zu erkunden. Mit diesem Material lassen sich z. B. Verkehrszählungen, Ampelbeobachtungen und Überprüfungen von Querungshilfen einfach und effektiv durchführen. „Die Kinder können so aus ihrer eigenen Perspektive mögliche Gefahrenpunkte und Mängel aufspüren", erläutert Doris Bäumer vom Netzwerk „Verkehrssicheres NRW".

So werde nicht nur der Blick für potentielle Gefahrenstellen geschärft, sondern auch „Ortskenntnis und Orientierungssinn der Schüler verbessert". Die Koordinatorinnen des Netzwerkes unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der Aktion „Schulwegdetektive" mit ihrem Know-how und stehen für alle Fragen der Detektivarbeit Rede und Antwort.

Sicherheit der Kinder

Auch Verkehrsplaner Udo Lutz von der Stadt Marl ist in das Projekt eingebunden. Für ihn gehört die Sicherheit der Kinder zu den wichtigsten Anliegen der Stadt und die Erkundung des Schulumfeldes zu den „zentralen Bausteinen der Verkehrs- und Mobilitätserziehung". Nach der Erkundung und Analyse der Schulwege sollen laut Lutz gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern alle Lösungsvorschläge diskutiert und wo notwendig, Verbesserungen auf den Weg gebracht werden.

Untersuchung der Schwachstellen

Jüngst wurden gemeinsam zum Beispiel die Fußgängerampel an der Pestalozzischule (Carl-Duisberg-Straße) und der Zebrastreifen in der Nähe des „Dicken Steins" auf mögliche Schwachstellen untersucht. Ergebnis: Die Ampel direkt an der Schule wurde mit Bestnoten bedacht, weil sie schon vor Jahren gemeinsam mit Schülern der Pestalozzischule zur Kinderampel „Josefine" umgebaut wurde. Am Zebrastreifen „Dicken Stein" haben Autofahrer nur deshalb eine eingeschränkte Sicht, weil Sträucher und Büsche zu weit in die Straße hineinragen. „Das bekommen wir aber schnell in den Griff", versichert Udo Lutz. „Zum Abschluss der Aktion ‚Schulwegdetektive' möchten wir dann aus allen Informationen einen Schulwegplan erstellen, der die Schülerinnen und Schüler auf einen noch besseren Schulweg vorbereitet".

Infos zur Aktion

Die Aktion „Schulwegdetektive" wurde bereits im Jahr 2006 vom Netzwerk „Verkehrssichere Städte und Gemeinden im Rheinland" ins Leben gerufen und ist nun Vorreiter für die Koordinierungsstellen des Netzwerkes „Verkehrssicheres NRW" im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weiterführende Informationen zur Aktion „Schulwegdetektive" finden Sie im Internet unter www.verkehrssicherheit.nrw.de .

 

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Kinder messen im Rahmen der Aktion "Schulwegdetektive" vor der Pestalozzischule in Marl die Geschwindigkeiten der Kraftfahrzeuge.