Verwaltung setzt Vorgaben gezielt um
„Familien und Kinder brauchen eine Perspektive, ihre Bedürfnisse müssen stärker berücksichtigt werden“, sagt Bürgermeister Werner Arndt. Das Stadtoberhaupt begrüßt, „dass es im Kita-Bereich jetzt schrittweise vorwärts geht“. Die Verwaltung setzt die Vorgaben der Landesregierung nun gezielt um. Wie die Stadt Marl mitteilt, sollen ab Donnerstag zunächst 64 Vorschulkinder, die Anspruch auf Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz haben, sowie 39 Kinder mit Behinderungen und drohenden Behinderungen wieder in die Kitas besuchen. Falls ein Kind eine Betreuungsperson zur Integration benötigen sollte, bleibt diese vom aktuellen Betretungsverbot für Kitas ausgenommen. Außerdem dürfen zu den bereits 30 betreuten Kindern ab dem 14. Mai weitere 78 Kinder ab zwei Jahren wieder von ihren Tagesmüttern betreut werden. In den Notgruppen kümmern sich die Erzieherinnen und Erzieher bereits um 89 Kinder.
Weitere Lockerungen im Mai und Juni
In einer zweiten Stufe ab dem 28. Mai sollen dann auch alle anderen Vorschulkinder zurück in die Kindertageseinrichtungen. In der dritten Stufe, die voraussichtlich Mitte Juni startet, soll allen Kindern der Besuch ihrer Einrichtung oder Kindertagespflegestelle ermöglicht werden. „In welchem Umfang dies möglich ist, kann heute noch nicht verlässlich gesagt werden“, so Kinder- und Jugenddezernentin Claudia Schwidrik Grebe. Mit Ende der Sommerferien ist nach Angaben des NRW-Familienministeriums „ein eingeschränkter Regelbetrieb“ ins Auge gefasst. Die Betreuungsbedarfe der bisher betreuten Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen und berufstätiger Alleinerziehender sind weiterhin gedeckt. Es gilt die bisherige Aufzählung der Berufsgruppen unverändert weiter.
Hygiene-Empfehlungen einhalten
Für die Wiederaufnahme der Betreuung in den städtischen Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege hat die Verwaltung alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen, um die Voraussetzungen für die Einhaltung der Hygienevorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu gewährleisten. In enger Abstimmung mit den Kita-Leitungen hat die Verwaltung dafür gesorgt, dass die Hygiene-Empfehlungen der Landesregierung und des Robert-Koch-Instituts eingehalten werden können. „Eltern sollten mit ihren Kindern vor dem Kitabesuch die notwendige Handhygiene sowie die Nies- und Husten-Etikette besprechen“, empfiehlt Claudia Schwidrik-Grebe. Hinweise zu anschaulichen und kindgerechten Materialien zur Hygiene finden Eltern im Internet unter www.marl.de/corona (Allgemeine Gesundheitsinformationen).
Entwicklungen "genau beobachten"
Während des gesamten Prozesses sollen die Entwicklungen wie etwa Personalsituation und Infektionsgeschehen laut Stadtverwaltung „genau beobachtet“ werden. Entscheidungen über den Fortgang fallen dann in Abstimmung zwischen dem NRW-Familienministerium, den kommunalen Spitzenverbänden und den Kommunen als Träger. Laut Stadtverwaltung sollen Betreuungsfachkräfte, die einer Risikogruppe angehören, im Mai noch nicht in den Kitas und in der Tagespflege arbeiten. Weiterhin gilt das Betretungsverbot in den Kitas. Das heißt, dass die Kinder wie bisher an der Eingangstür vom Personal in Empfang genommen werden.
In Marl gibt es insgesamt 724 städtische Kita-Plätze sowie 178 Betreuungsplätze in der Kindertagespflege.