Auftakt zur Aktion "Sichere Räume für Kinder"
Damit werden in Marl jetzt Einrichtungen und Geschäfte, die bei Bedarf Schutz und Hilfe bieten, als „sichere Räume für Kinder" gezeichnet. „Dies ist ein wichtiger Tag für die Kinder in Marl", sagte Bürgermeister Werner Arndt, als er gemeinsam mit Sparkassen-Direktor Detlef Specovius, Jörg Terlinden, dem Vorsitzenden des Kinder- und Jugendhilfeausschusses, seiner Stellvertreterin Marlies Mell sowie Jugenddezernentin Dr. Barbara Duka den ersten bunten Aufkleber an die Eingangstür der Geschäftsstelle in der Bergstraße anbrachte. Die Sparkasse Vest fördert das Aktionsprogramm „Sichere Räume für Kinder" und stiftet darüber hinaus jährlich den Preis „MARLEKiN macht Mut" für Kinder und Jugendliche mit Zivilcourage. Zum Auftakt der Aktion erhielt die Sparkasse dafür als erste öffentliche Einrichtung den bunten Aufkleber mit dem lustigen Harlekin aus Marl.
Klima genereller Hilfsbereitschaft schaffen
Der Aufkleber zeigt Kindern, wo sie in ihrem Stadtteil Hilfe erhalten, wenn sie sich auf dem Weg zur Kita oder zur Schule, beim Spielen auf dem Spiel- oder Bolzplatz oder unterwegs zu ihren Treffpunkten im Stadtteil ängstlich fühlen. In einem ersten Schritt werden die Mitglieder des Marler Kinder-Netzes als sichere Räume für Kinder gekennzeichnet, die sich dem Jugendschutz in besonderer Weise verpflichtet fühlen. Dazu zählen u.a. die Kinderkliniken und Kinderärzte, die Einrichtungen der Gesundheitsberatung und der pädagogischen Fachberatungen. Nach und nach sollen möglichst viele öffentliche Einrichtungen als sichere Orte definiert werden und den runden MARLEKiN-Aufkleber erhalten.
„In einem gesellschaftlichen Klima, in dem das Interesse am Wohlergehen anderer Menschen nicht besonders ausgeprägt ist, müssen wir das Bedürfnis unserer Kinder nach Sicherheit, Schutz und Zuwendung sehr ernst nehmen und ihnen ermöglichen, sich in ihren Lebensräumen angstfrei zu bewegen", sagte Bürgermeister Werner Arndt zum Start der Aktion „Sichere Raume für Kinder". Darüber hinaus möchten die Beteiligten „dazu beitragen, in der Öffentlichkeit ein Klima genereller Hilfsbereitschaft gegenüber Schwächeren zu schaffen und schon bei Kindern Zivilcourage zu fördern".
Breites Aktionsbündnis
Das Programm „Sichere Räume für Kinder" hat die Stadtverwaltung auf Anregung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses unter Mitwirkung zahlreicher Experten aus dem Bereich des Kinder- und Jugendschutzes entwickelt. Ein breites Aktionsbündnis aus Akteuren der Jugendhilfe, der Evangelischen Stadtkirchengemeinde, des Diakonischen Werkes in Marl, der Arbeiterwohlfahrt Marl und des Deutschen Kinderschutzbundes Marl wird gemeinsam mit der Polizei geeignete Räume definieren und die Aktion umsetzen. Koordiniert wird das Vorhaben, das in das Marler Präventionskonzept gegen Gewalt eingebettet ist, von Uli Häring, Mitarbeiter der Evangelischen Stadtgemeinde im Bereich „Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz".
„Sichere Orte" in der Umgebung
Die Initiative übernehmen ab Mitte dieses Monats zunächst die Stadtteilbüros in Hüls-Süd, Marl-Mitte, in der Enke-Siedlung („Mittendrin") und in Marl-Hamm („Ernst-Reuter-Haus") in Kooperation mit den Kindertagesstätten in den einzelnen Stadtteilen. Die fünf- bis sechsjährigen Kinder werden dabei unter fachkundiger Anleitung ihren künftigen Weg zur Grundschule erkunden. Dabei sollen sie die von ihnen als unsicher empfundenen Örtlichkeiten benennen, damit dann gezielt „sichere Orte" in der Umgebung gefunden werden, an denen Kinder bei Bedarf Hilfe und Unterstützung erhalten. Alle Kinder lernen, welche Bedeutung die Aufkleber mit dem Vertrauen erweckenden MARLEKiN haben, und erhalten außerdem Buttons und Lesezeichen mit Rufnummern für den Notfall.
„Kinderschutz wird in Marl sehr ernst genommen"
„Nach dem Präventionskonzept gegen Gewalt ist die Aktion ‚Sichere Räume für Kinder' eine weitere wegweisende Idee aus Marl, die sicherlich Schule und von sich reden machen wird", ist Jugend- und Sozialdezernentin Dr. Barbara Duka überzeugt. „Beide Programme zeigen, dass Kinderschutz in Marl sehr ernst genommen wird und das Wohl der Kinder in unserer Stadt einen hohen Stellenwert besitzt".
Einrichtungen und Geschäfte, die sich an der Aktion „Sichere Räume für Kinder" beteiligten möchten, können sich direkt an Uli Häring wenden (Tel. 02365/8090570).