Rote Bank als Symbol gegen häusliche Gewalt
Am Creiler Platz, nahe des Bonhoeffer-Denkmals, gibt es bald eine neue Verweilmöglichkeit. Eine rote Bank wird für Bürgerinnen und Bürger als sichtbares Zeichen gegen häusliche Gewalt aufgestellt. Die Gleichstellungstelle der Stadt Marl lädt alle, die zeigen möchten, dass Marl keinen Platz für häusliche Gewalt hat, ein, am 19. November um 16 Uhr bei der Einweihung dabei zu sein. Die erste „Panchina rossa“ (deutsch: rote Bank) wurde in Italien im Jahr 2016 aufgestellt. Mittlerweile sind unterschiedliche Städte, auch in Deutschland, diesem Beispiel gefolgt. Nun wird die rote Bank auch in Marl zu finden sein. Durch das Aufstellen der roten Bank wird das Thema an einem öffentlichen Ort sichtbar gemacht und Betroffene haben direkt die Möglichkeit, sich über den angebrachten QR-Code über Hilfsangebote in Marl und Umgebung zu informieren. Diese sind auch direkt über den Link marl.de/rotebank zu finden. Finanziert wird das Projekt durch Fördermittel des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW. Die Fördermittel wurden gemeinsam mit dem kreisweiten runden Tisch gegen Gewalt im Kreis Recklinghausen beantragt und finanzieren unterschiedliche Projekte in den verschiedenen Städten. Im Anschluss an die Einweihung, um 16.30 Uhr, beginnt die Sitzung des Ausschusses für Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Toleranz im Riegelhaus.
Fahnenaktion findet am 25. November statt
Am 25. November findet um 16 Uhr die gemeinsame Fahnenaktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen statt. Gemeinsam mit Terre des Femmes und anderen Engagierten werden die entsprechenden Fahnen auf dem Creiler Platz (Nähe Bonhoeffer-Denkmal) in unterschiedlichen Sprachen gehisst und Wortbeiträge werden anlässlich dieses wichtigen Aktionstages vorgetragen.
Anschließend lädt Terre des Femmes zu einer Veranstaltung im Europäischen Friedenshaus (Kampstraße 2) ein. Ab 17 Uhr gibt es neben Musik unterschiedliche Wortbeiträge u.a. über Missbrauch in der Kirche, Frauen und Mädchen in Afghanistan und seitens politischer Parteien.
Hintergrund:
Häusliche Gewalt betrifft immer mehr Menschen. 2023 sind über 250.000 Menschen Opfer davon geworden. 6,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Sie passiert auch dort, wo es eigentlich am sichersten sein sollte: im eigenen zuhause und in einer Partnerschaft. Jede dritte Frau erlebt einmal in ihrem Leben Gewalt, die im schlimmsten Fall in einem Femizid, nämlich der Tötung einer Frau aufgrund des Geschlechtes, endet. Betroffen sind überwiegend Frauen; 70,5 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt sind weiblich. 75,6 Prozent der Täter waren männlich.