Kämpfende Frauen inszenieren packendes Psycho-Duell

|   Kultur

Großes Kostümtheater bringt das Theater Osnabrück am Freitag, 11. Februar 2011, mit der Inszenierung von Schillers „Maria Stuart" in Marl auf die Bühne. Dabei setzt Intendant und Regisseur Holger Schultze auf die Sprache und auf die optische Schlichtheit der Bühne.

Die Ausdrucksstärke der Hauptdarstellerinnen und die psychologische Kraft, die diese Reduzierung entfaltet, lässt das Konzept Schultzes auch aufgehen. Der erbitterte Schlagabtausch zweier gegeneinander kämpfender Frauen lässt die Inszenierung zum packenden Psycho-Duell werden, in welcher die beklemmende menschliche Ehrlichkeit und die faszinierenden Machtspiele das Publikum emotional packen.

Tragödie der Maria Stuart

„Die Idee, aus diesem Stoff ein Drama zu machen, gefällt mir nicht übel", schreibt Schiller 1799 an Goethe, „darunter gehört besonders, dass man die Katastrophe gleich in den ersten Szenen sieht, und indem die Handlung des Stücks sich davon weg zu bewegen scheint, ihr immer näher und näher geführt wird." Die Tragödie beginnt wenige Tage vor Maria Stuarts Hinrichtung. Das Todesurteil ist bereits verkündet, die inhaftierte Königin versucht es abzuwenden. Unterschiedliche politische Lager argumentieren: Entweder für Begnadigung oder für rasche Hinrichtung der Gefangenen. Elisabeth I., von diesen Lagern umworben, ist unentschlossen. Nach einer Begegnung der beiden Königinnen, bei der Maria sie als Bastard und sich selbst als die rechtmäßige Herrscherin bezeichnet, unterschreibt Elisabeth die Hinrichtungsurkunde. Maria Stuart stirbt.

"Huren" und "Fischweiber"

Friedrich Schillers Meisterwerk beschreibt den Einfluss von privaten Interessen und Gefühlen auf die Politik. Elisabeth und Maria streiten - wie die „Huren" (Goethe), wie die „Fischweiber" (Brecht). Wie die Königinnen! Die Personenzeichnung der Regie basiert auf dem von Schiller geäußerten Gedanken, dass die Königin von England und die von ihr gefangen gehaltene schottische Königin sich in ihrem Charakter viel ähnlicher sind, als dies in ihren Auseinandersetzungen den Anschein hat. Eine „stimmige Inszenierung, die das Wesentliche des großartigen Schillerschen Trauerspiel hervorragend in Szene setzt", so das Urteil der Presse. Dabei zeichne die Inszenierung die gute Artikulation der Darsteller, ihre Bühnenprä-senz und ihre große Emotionalität aus, ohne dass sie in ein falsches Pathos verfallen, so die Kritik weiter.

Kartenverkauf

Karten für die Vorstellung sind im Stadtinformationsbüro i-Punkt im Marler Stern, Montag bis Freitag, 9.30 Uhr bis 18 Uhr, Samstag, 9.30 Uhr bis 13 Uhr, oder telefonisch unter 0 23 65 / 99 43 10 erhältlich sowie online unter www.imvorverkauf.de. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

 

Zurück

Maria Stuart: Friedrich Schillers Meisterwerk beschreibt den Einfluss...

...von privaten Interessen und Gefühlen auf die Politik.