Kämmerer spricht Dank aus
„Ich danke allen, die meinen Werdegang bei der Stadt Marl begleitet haben“, sagte Michael Dinklage in seiner Abschiedsrede im Grimme-Institut. „Dazu zähle ich insbesondere die Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich teilweise mehr als 40 Jahre zusammengearbeitet habe und die jeweiligen Vorgesetzten, die mir die Übernahme weiterer Aufgaben zugetraut haben. Heute beende ich meine berufliche Laufbahn bei der Stadt Marl und es beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt.“
Streifzug durch die Karriere
Michael Dinklage vollzog einen Streifzug durch seine Karriere. Am Ende sprach er vor allem über die finanzielle Lage der Stadt. Marl sei vorbildlich durch die Zeit des Stärkungspaktes gekommen. Im großen Schulterschluss der haushaltstragenden Fraktionen im Rat der Stadt Marl seien Einnahmeerhöhungen und Einsparungen beschlossen und über zehn Jahre eine äußerst restriktive Haushaltsführung praktiziert worden. „Diese Erfolge waren leider nur von kurzer Dauer“, so Dinklage.
Wieder große finanzielle Herausforderungen
Corona, Ukrainekrieg und Energiekrise würden Marl jetzt wieder vor große finanzielle Herausforderungen stellen. Dinklage: „In dieser finanziellen Situation beende ich nun meine berufliche Laufbahn bei der Stadt. Ich war immer bestrebt, als der Haushalts- und Finanzverantwortliche für alle Fragen rund um den städtischen Haushalt kompetenter Ansprechpartner zu sein. Dies habe ich ungeachtet der politischen Ausrichtung der einzelnen Fraktionen gemacht.“
Zum Abschluss sagte Michael Dinklage: „Meine Frau hat mir vor etwa einem Jahr eine Karte für meine Pinnwand geschenkt. Darauf steht: Alt genug für die Rente, und jung genug, um sie zu genießen. Genau das wollen wir tun.“
Bürgermeister blickt auf dienstliches Wirken
Auf das dienstliche Wirken von Michael Dinklage in der Marler Stadtverwaltung blickte auch Bürgermeister Werner Arndt in seiner Rede zurück. „Er hat seine Arbeit stets mit großem Engagement, Loyalität und Zuverlässigkeit ausgeführt und sich in besonderer Weise um die Stadt Marl verdient gemacht.“ Vor allem in Stärkungspakt-Zeiten habe der Kämmerer „alle Hände voll zu tun gehabt.“ Werner Arndt: „Bis zum letzten Jahr konnten wir nur genehmigungsfähige Haushalte vorweisen. Das ist ein Ergebnis, an dem Sie, lieber Herr Dinklage, großen Anteil hatten.“
Werdegang in der Verwaltung
Michael Dinklage hat sein gesamtes Berufsleben bei der Stadt Marl verbracht. Im November 1981 startete er dort als Stadtinspektor-Anwärter. Nach dem Abschluss eines Studiums der Betriebswirtschaftslehre folgte 2007 die Bestellung zum Amtsleiter der Kämmerei. 2013 wurde er schließlich Kämmerer, 2018 Dezernent. Im Januar 2019 erfolgte Dinklages letzter Karriereschritt mit der Ernennung zum Leitenden Stadtverwaltungsdirektor. Darüber hinaus war er ab März 2019 Geschäftsführer der gate.ruhr GmbH.
Vertretung geregelt
Die Stadt Marl sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine fachlich erfahrene und gestaltungsmotivierte Führungspersönlichkeit als Kämmerer und Dezernent (männlich, weiblich, divers) für Finanzen, Liegenschaften und Bürgerdienste. Bis dahin wird der Dezernent I und allgemeine Vertreter des Bürgermeisters Michael Bach kommissarisch den Posten übernehmen.