Wie geht es nach der Schule weiter? Wie finde ich eine Praktikumsstelle? Welche beruflichen Perspektiven gibt es? Solche oder ähnliche Fragen erreichen die Marler Ausbildungspaten immer häufiger. Sie begleiten junge Menschen aus Marl auf ihrem Weg von der Schule ins Berufsleben und stehen ihren Schützlingen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Ursprünglich hatte das Bistum Münster das Projekt Ausbildungspaten 2003 ins Leben gerufen. Inzwischen führt der Verein "AusbildungsPaten im Kreis Recklinghausen e.V." die Arbeit mit Unterstützung der Jugendberufshilfe der Arbeiterwohlfahrt (AWO) fort.
Vielfältige Formen der praktischen Unterstützung
Einer der Marler Ausbildungspaten ist Ulrich Geismann. Er erzählt bei einem Arbeitstreffen im Rathaus von sehr unterschiedlichen Erfahrungen mit „seinen" Patenkindern. Ulrich Geismann begleitet drei junge Leute auf dem Weg in ein selbständiges Leben. „Manchmal hat man sehr engen Kontakt und tauscht sich regelmäßig - oft sogar wöchentlich - aus. In anderen Fällen ist die Betreuung weniger eng und eher projektbezogen." Seine Kollegin Christel Bußmann steht nicht nur ihrem Patenkind, sondern auch dessen Familie mit Rat und Tat zur Seite. Geplant war das nicht, es hat sich während der Arbeit mit dem "Patenkind" ergeben.
Persönlichkeit und Selbstwertgefühl stärken
Andere Paten pauken mit ihren Schützlingen für die Nachprüfung, korrigieren den Lebenslauf oder helfen bei der Suche eines Praktikumsplatzes. Und das ist nicht alles: Junge Leute in ihrer Persönlichkeit stärken, das Selbstwertgefühl und die sozialen Kompetenzen fördern - auch das gehört zum Job eines Ausbildungspaten. So sollen soziale Schranken abgebaut werden.
Jede Patenschaft ist anders
Das Angebot der Ausbildungspaten richtet sich hauptsächlich an Schülerinnen und Schüler von Haupt- und Gesamtschulen. Die Patenschaft ist freiwillig. Pate und Patenkind besprechen gemeinsam, was sie thematisieren und angehen möchten. Und das ist im Einzelfall sehr verschieden. Keine Patenschaft ist gleich. Die individuelle Betreuung ergibt sich aus der Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Patenkind und Pate.
Einsatz lohnt sich und macht Freude
Dass die Arbeit der Ausbildungspaten sehr zeitintensiv und auch nicht immer einfach ist - das war bei dem Treffen im Rathaus genau so zu spüren wie das positive Gefühl und die Freude über das Engagement, wenn die Unterstützung Früchte trägt und die Schützlinge der Paten einen Ausbildungsplatz oder eine Anstellung finden.
Engagement ist gefragt
Insgesamt hat der Verein "AusbildungsPaten im Kreis Recklinghausen" schon 101 Patenschaften erfolgreich abgeschlossen. „Die Unterstützung junger Menschen in der Phase der Berufsfindung ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe", sagt Bürgermeister Werner Arndt. „Es wäre schön, wenn mehr Marlerinnen und Marler dazu einen ehrenamtlichen Beitrag leisteten und sich ehrenamtlich als Ausbildungspaten zu engagierten".
Stadt unterstützt Initiative für mehr Ausbildungspaten
Die Stadt Marl unterstützt die Aktivitäten des Vereins seit Mai als ideelles Mitglied. Vereinsvorsitzende Gudrun Gabriel freut sich über den Beitritt der Stadt Marl. „Auch als ideelles Mitglied hat die Stadt Marl zahlreiche Möglichkeiten, unsere Arbeit zu unterstützen". So sieht es auch Jugenddezernentin Dr. Barbara Duka: "Wir möchten die Zusammenarbeit mit den Ausbildungspaten nach Möglichkeit noch weiter vertiefen".
Weitere Infos zu den Ausbildungspaten gibt es telefonisch unter der Rufnummer 02361 / 3060576 und im Internet unter www.ausbildungspaten.de.
Dokumente:
Handzettel "Mit Paten ins Berufsleben starten"