„Jeder soll sich in Hüls wohlfühlen“

28 Maßnahmen zur Erneuerung der Hülser Ortsmitte haben die Stadt Marl und das Planungsbüro StadtKinder jetzt öffentlich vorgestellt. Sie greifen die Ergebnisse von Bürgerbefragungen und -Werkstätten auf und ergeben zusammen das Integrierte Handlungskonzept für den Stadtteil.

Große Dynamik

Marl-Hüls hat sich in den vergangenen zehn Jahren stark entwickelt: Die Bevölkerung ist um etwa 9 Prozent angestiegen, knapp ein Fünftel der Anwohner sind aktuell unter 18 Jahre alt. Insgesamt 70 Nationalitäten sind dort zu Hause. „Diese Dynamik zeigt eindrücklich, dass ein Handlungskonzept her muss“, erklärte Bürgermeister Werner Arndt in der Aula des Gymnasiums im Loekamp. „Jeder soll sich in Hüls wohlfühlen.“ Dafür sei es notwendig, die Ortsmitte aufzuwerten und neue Angebote für alle Generationen zu schaffen.

Ziel: lebendiger Kern

Damit dies gelingt, haben sich die Stadt Marl und die beauftragten Raumplaner aus Dortmund das zentrale Ziel gesetzt, den Kern von Marl-Hüls in eine lebendige und lebenswerte Ortsmitte mit Anschluss ans Grün zu gestalten. Unter Berücksichtigung der Anregungen von Bürgern, Kirchengemeinden, sozialen Trägern, Vereinen, der Werbegemeinschaft sowie von Investoren deckt der Leitfaden sechs Themenfelder ab:  Städtebauliche sowie verkehrliche Aspekte, Maßnahmen zur Sicherung und Stabilisierung des Einzelhandels, Möglichkeiten zur Verbesserung der Wohnsituation und zur Aufwertung von Erholungsflächen. Auch die Beteiligung der Bürger und der Werbegemeinschaft soll weiter fortgeführt werden.

Stadtteil mit viel Potential

Im Fokus der Handlungsempfehlungen stehen vor allem der Gänsebrink-Park sowie die Fußgängerzone und der Marktplatz. Letztere sollen sich in einen festen Treffpunkt für Jung und Alt verwandeln, die den Wochenmarkt mit Cafés, Geschäften und Spielangeboten verbinden. Die Nähe zum Loemühlenbach und dem Fischerwäldchen machen Hüls zu einem „Stadtteil der kurzen Wege mit viel Potential“, stellte Raumplaner Jan Lassen heraus. Beide Grünflächen und der Gänsebrink seien „hervorragende Kulissen für Bewegungs- und Spielangebote“, betonte der Geschäftsführer von StadtKinder, Dr.-Ing. Peter Apel. Sie könnten von Anwohnern, Schulen und Vereinen optimal für Sportaktivitäten genutzt werden.

"Revitalisierung ist Gemeinschaftsaufgabe"

„Die Revitalisierung der Hülser Mitte ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Stadt, Anwohner, Einzelhändler und Investoren sind hier gefragt“, fasste Bürgermeister Werner Arndt zusammen. Zur besseren Koordinierung biete sich die Einrichtung eines Quartiersmanagers ein. Er kann dabei helfen, die soziale Situation im Stadtteil zu verbessern und gemeinsam mit den einzelnen Akteuren weitere Projekte zu erarbeiten. Für kleinere, kurzfristige Vorhaben sieht der Leitfaden einen Verfügungsfonds für Bürger vor. Mit diesen Mitteln können beispielsweise Stadtteilfeste oder Pflanzaktionen finanziert werden.

Im nächsten Schritt wird das Integrierte Handlungskonzept nun dem Stadtrat präsentiert. Anschließend bildet es die Grundlage für Fördermittelanträge.

 

 

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Bürgermeister Werner Arndt und Dr.-Ing. Peter Apel (rechts) stellten rund 30 interessierten Anwohnern das Integrierte Handlungskonzept für die Hülser Ortsmitte vor.

Bei der Analyse des Ortsteils hat Raumplaner Jan Lassen vom Planungsbüro StadtKinder u.a. die städtebauliche und verkehrliche Situation sowie die vorhandenen Grünflächen untersucht. Fotos: Stadt Marl / Pressestelle