Das Künstlerduo Bernd Vogt und Patrik Gremme liest und musiziert rund um das Werk von Hermann Hesse. Dabei treten Musik, Fotos, Gemälde und Lebensdaten in einen Dialog mit Hesses Gedichten.
Kaum ein anderer Autor des 20. Jahrhunderts hat mehr Lesende begeistert und berührt als Hermann Hesse. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde er von jungen Menschen wiederentdeckt. Auf der Suche nach sich selbst haben sie in seinen Werken über die Suche eines Menschen nach Authentizität, Selbsterkenntnis und Spiritualität wie „Siddharta“, „Der Steppenwolf“, „Demian“ oder „Narziß und Goldmund“ etwas gefunden, was ihnen wichtig wurde.
Der Schriftsteller und Nobelpreisträger für Literatur war ein Mensch, der schon als Jugendlicher der Enge seines streng-religiösen Elternhauses entfloh, um seiner Berufung zum Dichter zu folgen. Seine Seele revoltierte ein Leben lang. Er eilte von Neuanfang zu Neuanfang und hatte mit immer neuen Krisen und Selbstzweifeln zu kämpfen. Eine widersprüchliche und zerrissene Persönlichkeit und ein Leben voller Krisen und Erfolge.
Trotz steter Suche nach Anerkennung, Zugehörigkeit und Liebe blieb Hesse ein passionierter Einzelgänger, der Freunde und immerhin drei Ehefrauen sowie seine Kinder nur aus der Distanz ertragen konnte. Am Ende blieb der Schriftsteller nur einem treu: sich selbst. Er hat nicht für das Feuilleton, nicht für Kritiker, nicht für den Zeitgeist, vielleicht nicht einmal für seine Leser, sondern hauptsächlich für sich selber geschrieben.
Es handelt sich um eine Benefiz-Veranstaltung. Der Erlös kommt der Marler Tafel zugute.