Radfahren für den Klimaschutz
Beim Abschluss im Rathaus ließen die Team-Kapitäne die letzten Wochen Revue passieren. „So viel Rad gefahren bin ich noch nie“, berichtete Werner Müller. Er hatte sich dazu entschieden, während der 21 Tage komplett das Auto stehen zu lassen – quasi „Stadtradeln-Extrem“ zum Schutz des Klimas. Natürlich bringe dies logistische Schwierigkeiten mit, zum Beispiel beim Einkauf („Die Bierkisten musste in der Zeit meine Frau besorgen“), aber der 70-Jährige würde es jederzeit wieder tun: „Ich bin viel fitter geworden und habe tolle grüne Ecken in Marl kennengelernt.“
Stadtradler wollen sich weiter vernetzen
Ähnliche Erfahrungen hat auch Ludger Vortmann gemacht. „Viele Wege in Marl sind gut mit dem Drahtesel erreichbar“, erklärte der Radio- und TV-Reporter. Allerdings habe er sich ab und an wie in einem Videospiel mit „Mülltonnen-Slalom“ oder „Sperrmüll-Ausweichen“ gefühlt, von unachtsamen Autofahrern oder Fußgängern ganz zu schweigen. Erfreulich war für ihn hingegen, dass das „Stadtradeln“ eine „große Eigendynamik“ entwickelt hat. „Ich hoffe, dass die Teilnehmer die geknüpften Kontakte weiter nutzen und wir uns auch über den Aktionszeitraum hinaus vernetzen.“
"Eine unglaubliche Entwicklung"
„Das Stadtradeln hat eine unglaubliche Entwicklung hingelegt“, staunte Bürgermeister Werner Arndt mit Blick auf die Auswertung der diesjährigen Klimaschutzkampagne. Die Teilnehmerzahl erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 179 auf 415, auch 18 Ratsmitglieder machten mit. Aus 48.606 Kilometern wurden jetzt 95.630, sodass die Stadtradler gut 13,6 Tonnen CO2 eingespart haben. Zu begrüßen sei auch, dass zusätzlich zu den offiziellen Touren des ADFC Marl zwei Gruppen erstmals die Initiative ergriffen und selbst Strecken angeboten haben.
Auszeichnungen für die fleißigsten Radler
Ganz besonders fleißig in die Pedale getreten haben dabei die 92 Mitglieder vom Kinderschutzbund Marl (18.639 km / 2,6 t CO2), dicht gefolgt vom Team „Tour de Rennbach“ mit einer CO2-Vermeidung von 2,4 Tonnen und 16.801 Kilometern verteilt auf 53 Personen. Drittplatzierte in der Gruppenauswertung ist der ADFC Marl. 10.238 Kilometer konnten die 38 Mitglieder auf ihrem Konto verbuchen und so 1,5 Tonnen CO2 sparen. Gold für die beste Einzelleistung erhielt zum zweiten Mal in Folge Winni Stapper mit 1.466 Kilometern. Mit nur elf Kilometern weniger schaffte es Jürgen Winker auf den zweiten Platz, für 1.387 Kilometer wurde Ramona Glodschei ausgezeichnet.
"Allen Marler Stadtradler gebührt ein großer Applaus!"
Doch auch die übrigen Stadtradler kamen bei der Siegerehrung nicht zu kurz: Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verloste die Stadt Marl Sachpreise und Wertgutscheine, die von den beiden Fahrradhäusern „Müller“ und „jepkens“ sowie von der Sparkasse Vest Recklinghausen und der Volksbank Marl-Recklinghausen zur Verfügung gestellt wurden. „Alle Marler Stadtradler können stolz auf ihre Leistung und das Engagement im Sinne des Klimaschutzes sein. Ihnen gebührt ein großer Applaus!“, hob Andrea Baudek hervor.