"Mehr Sicherheit für die Zukunft"
Richter, Staatssekretär im NRW-Schulministerium, besucht auf Einladung von Bürgermeister Werner Arndt die einzige Marler Hauptschule, um sich vor Ort ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Schulform zu machen, die landesweit für viele Eltern bei der Entscheidung für den Besuch der weiterführenden Schule nicht zur ersten Wahl gehört. Auch die Marler Hauptschule hat in den letzten Jahren „an der Anmeldegrenze gekratzt“, erklärt Schulleiterin Bärbel Themann. Inzwischen sind die Anmeldungen wieder deutlich angestiegen. „An der Katholischen Hauptschule wird eine hervorragende pädagogische Arbeit geleistet“, bestätigt Arndt: „Wir möchten unserer Hauptschule deshalb mehr Sicherheit für die Zukunft geben“.
Auch Mathias Richter hat viel Sympathie für die Schulform. „Wir möchten die Hauptschule nach Kräften unterstützen und in Nordrhein-Westfalen weiterhin ein vielfältiges Schulangebot organisieren“. Richter: „Die Landesregierung gibt in ihrem Koalitionsvertrag ein klares politisches Bekenntnis auch zur Hauptschule“. Seine Empfehlung: Die Hauptschulen sollten sich stärker profilieren, insbesondere „mit Blick auf die Berufsvorbereitung und auf den Übergang von der Schule in den Beruf“.
Richter konnte sich im Gespräch mit den Lehrer-, Eltern- und Schülervertretern sowie den Schulausschussvorsitzenden Andreas Täuber und Klaus Mrozek davon überzeugen, dass die Katholische Hauptschule auf einem guten Weg ist, die Empfehlungen erfolgreich umzusetzen. Die Berufsorientierung beginnt hier bereits in der siebten Klasse, es gibt eine enge Vernetzung mit Firmen in Marl, die ausreichend Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Auch das Langzeitpraktikum, das die Schule seit zwei Jahren anbietet, kommt bei Schülern, Eltern und Betrieben gut an. „Wir haben im letzten Jahr 17 Schülerinnen und Schüler direkt in die Ausbildung gebracht“, sagt Schulleiterin Themann nicht ohne Stolz.
„Die Zahl 18 steht“
Darüber hinaus hat die Hauptschule damit begonnen, ihre pädagogischen Angebote und Leistungsfähigkeit stärker herauszustellen. Schülerinnen und Schüler gehen in die Grundschulen und berichten dort über das Lernen an ihrer Schule, die Schule lädt zusammen mit dem Amt für Schule und Sport Grundschulklassen zum Besuch ein, gibt Einblicke in den Schulalltag und präsentiert auf Informationsveranstaltungen für Eltern ihr Leistungsprofil, zu dem alle in der Sekundarstufe I erreichbaren Schulabschlüsse gehören.
Das Ergebnis der vielfältigen Aktivitäten: Die Schule hat bei den Anmeldungen für das kommende Schuljahr deutlich mehr Zuspruch erhalten. Die Mindestzahl für die Einrichtung einer Eingangsklasse ist erreicht. „Die Zahl 18 steht“, freut sich Schuldezernentin Claudia Schwidrik-Grebe. Das Amt für Schule und Sport geht davon, dass die Anmeldezahlen künftig noch steigen werden. Schließlich wird es, so Amtsleiterin Gudrun Josler, im übernächsten Schuljahr 130 Schülerinnen und Schüler mehr geben, die zu einer weiterführenden Schule wechseln. Und da die beiden Gesamtschulen ihre Aufnahmekapazitäten schon heute nahezu ausgeschöpft haben, wird eine leistungsfähige Hauptschule aus Sicht der Schulverwaltung auch in Zukunft dringend benötigt.
Schülersprecherin Lara Schetter kann ihre Hauptschule nur empfehlen. Sie ist von der Realschule zur Katholischen Hauptschule gewechselt und macht hier demnächst ihren Realschulabschluss. „Wir werden hier intensiv betreut und sehr gut auf die Zukunft vorbereitet“.
Staatssekretär Mathias Richter hörte aufmerksam zu und dürfte nach einem ausführlichen Rundgang durch die Schule, bei dem er im Technikunterricht beim Bau von Schlüsselkästen selbst zum Schraubenzieher griff, viele positive Eindrücke mit nach Düsseldorf genommen haben.