Hegering Marl rettet Rehkitze vor dem Mähtod

Wenn die ersten Landwirte ihre Wiesen mähen, dann beginnt auch die Hochsaison für die Rehkitzrettung beim Hegering Marl. Denn die ehrenamtlichen Jägerinnen und Jäger suchen früh morgens die Felder mit Drohnen ab. Über die wichtige Arbeit informierten sich jetzt NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen und Bürgermeister Werner Arndt bei einem Ortstermin an der Lippe in Marl.

Drohnen mit Wärmebildtechnik

In Marl sind jedes Jahr Mitglieder des Hegering Marl ehrenamtlich im Einsatz, um Rehkitze und Niederwild wie Hase oder Fuchs vor dem Mähtod zu retten. Eine der treibenden Kräfte ist der Vorsitzende Holger Scheer. Der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik hat sich in den letzten Jahren auch bei seinem Verein im Bereich der Rehkitz- und Jungwildrettung etabliert. „Der Hegering Marl freut sich sehr, dass wir jetzt eine neue Drohne zur Kitzrettung durch die Förderung des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz erhalten haben“, sagte Scheer.

"Hier kommt modernste Technik zum Einsatz"

Der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik zur Rehkitzrettung stellt die beste Alternative zu bisherigen Verfahren wie etwa die Begehung dar, weil sie deutlich effektiver und zeitsparender ist. Ministerin Silke Gorißen: „In Nordrhein-Westfalen setzen sich die Landwirtschaft und die Kreisjägerschaft seit Jahren gemeinsam für den Schutz von Rehkitzen ein. Hier kommt modernste Technik zum Einsatz. Das Land unterstützt die wichtige Jungwildrettung gern. Mein Dank gilt den vielen beteiligten Landwirtinnen und Landwirten sowie Jägerinnen und Jägern, die sich in enger Zusammenarbeit für den Schutz von Wildtieren einsetzen.“

Von der jährlichen Mahd betroffen sind vor allem Rehkitze

Ricken legen von April bis Juni ihre Kitze häufig in den dichten Wiesen ab. Im hohen Wuchs sind die jungen Tiere gut geschützt vor Fressfeinden – und für Landwirte leider oft nicht sichtbar. Anstatt zu fliehen, sorgt der sogenannte „Drückinstinkt“ dafür, dass bei Gefahr Kitze reglos auf dem Boden verharren – mit fatalen Folgen für das Tier. Deshalb es eine gute Abstimmung von Landwirt- und Kreisjägerschaft vor der ersten Frühjahrsmahd entscheidend: Die Landmaschinen sollen erst dann zum Einsatz kommen, wenn auf den betreffenden Flächen kein Jungwild mehr unterwegs ist.

Bürgermeister dankt Hegering für Engagement

„Die Rehkitzrettung ist für mich gelebter Tierschutz und ein gutes Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn Jäger und Landwirte eng zusammenarbeiten“, sagte Bürgermeister Werner Arndt. „Mein Dank geht an den Hegering Marl für sein großes, nachhaltiges und zukunftsorientiertes Engagement.“ Für die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras, die beim Aufspüren und damit bei der Rettung von Rehkitzen helfen, stellen der Bund und das Land ergänzend finanzielle Mittel bereit. Laut Landesministerium haben die nordrhein-westfälischen Kreisjägerschaften in den vergangenen drei Jahren über 3.500 Kitze vor der Mahd retten können.

 

 

 

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