Gute Zeiten im Jugendcamp Bitterfeld-Wolfen

Nachhaltigkeit, Umwelt und Klima – für vier Jugendliche aus Marl gab es im Juli beim Internationalen Jugendcamp in Marls Partnerstadt Bitterfeld-Wolfen jede Menge spannende Themen. Nach ihrer Rückkehr ging es jetzt zum Erfahrungsaustausch mit Bürgermeister Werner Arndt.

„Es freut mich, dass ihr die Chance genutzt habt, andere junge Europäerinnen und Europäer zu treffen und eine gute Zeit in Bitterfeld-Wolfen hattet. Internationale Freundschaften sind ein Geschenk,“ sagte Bürgermeister Werner Arndt beim Treffen mit den jungen Marlerinnen und Marlern. Neben dem Stadtoberhaupt waren auch Dr. Jan Sage von der Hüls AG-Stiftung sowie Hans Schipper und Dietmar Amrhein vom Städtepartnerschaftsverein Marl-Bitterfeld dabei, um dem Erfahrungsbericht der Jugendlichen zu lauschen. Der Verein Marl-Bitterfeld und die Hüls AG-Stiftung unterstützten die Reise.

"NATÜRlich zusammen"

Vom 11. bis 18. Juli kamen Jugendliche aus Marl (Deutschland), Vierzon und Villefontaine (Frankreich), Kamienne Gora (Polen) und Salzano (Italien) auf einem Zeltplatz am See Goitzsche zusammen. Gemeinsam erlebten Wichayada „Namtam“ Wüller (15), Melina Jankowski (14), Khalil Hamsa Darwiche (16) und Suzan Bozaci (18)  ein abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Aktivitäten, darunter ein Ausflug nach Berlin, Workshops und Wasseraktivitäten. Unter dem Motto „NATÜRlich zusammen“ drehte sich für die die jungen Marlerinnen und Marler acht Tage lang alles um Nachhaltigkeit, Umwelt und Klima. Das Internationale Jugendcamp in Bitterfeld-Wolfen fand bereits zum dritten Mal statt.

Abenteuer und Herzlichkeit

„Die Reise begann sehr abenteuerlich: Wir haben unseren Anschlusszug verpasst und kamen verspätet an. Aber der Stress war schnell vergessen, wir wurden nämlich sehr herzlich willkommen geheißen“, berichtet Sara Eisberg, die als Betreuerin die Reise der Jugendlichen begleitete. Auch bei der Unterkunft hatten sich die Gastgeber etwas einfallen lassen: Tipis, Bungalows und Wohnfässer - mehr Abenteuer geht kaum. Und der Kontakt zu den anderen Europäerinnen und Europäern war schneller gegeben als der Koffer ausgepackt.

Gelungene Kommunikation und Harmonie

Die Verständigung klappte problemlos. Die Gruppen unterhielten sich hauptsächlich auf Englisch, aber auch auf Französisch und „zur Not mit Händen und Füßen“, so Eisberg. Khalil freute sich darüber, sein „Schulfranzösisch“ im Gespräch mit den Französinnen und Franzosen aufbessern zu können: „Manchmal kam ich sogar durcheinander, weil ich oft zwischen den Sprachen gewechselt habe.“ Zeitweise half er anderen Jugendlichen beim Übersetzen und unterstützte bei der Produktion eines Kurzfilmes über das Jugendcamp.

Sara Eisberg betont das harmonische und unkomplizierte Miteinander. Mit ihrer italienischen Zimmergenossin Leonara hat sie sich so gut verstanden, dass die beiden Betreuerinnen immer noch in Kontakt stehen. Auch die Jugendlichen schlossen schnell Freundschaften: „Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, in der wir uns austauschen“, berichtet Wichayada. Khalil freut sich über seine neuen internationalen Kontakte: „Ich habe dort Freunde gefunden.“
 

Workshops zu Nachhaltigkeit

Einen wichtigen Aspekt des Jugendcamps stellten die verschiedenen Workshops zum Thema Nachhaltigkeit dar. Wichayada wurde im Kurs „Frottage“, also Kunst aus Naturmaterialien, kreativ. „Ich liebe Kunst, ich zeichne schon seit der Grundschule“, erzählt die junge Marlerin. Für jeden Geschmack war etwas dabei, Sara Eisberg wählte beispielsweise einen Workshop namens „Trashion“ und beschäftigte sich mit dem Upcycling von Kleidung.

Ausflüge und Abkühlung

Auch ein Tagesausflug nach Berlin stand auf dem Programm. Suzan berichtet: „Wir waren am Brandenburger Tor und in der Kuppel des Reichstages. Außerdem gab es eine Stadtrundfahrt mit Blick auf Reste der Berliner Mauer.“ Besonders viel Spaß hatten die Jugendlichen in der sommerlichen Julihitze bei Wasseraktivitäten im See Goitzsche. Khalil genoss das gemeinsame Schwimmen und die Wettkämpfe im Wasser. Mit seinem Team siegte er sogar beim Drachenboot-Tauziehen: „Das hat total Spaß gemacht, es war zwar ganz schön wackelig, aber auch richtig abenteuerlich.“

Europäische Verbundenheit

Insgesamt hatten alle Marlerinnen und Marler eine gute Zeit, die Erwartungen wurden übertroffen. „Es war cooler, als ich gedacht hatte“, so Khalil. Er kann sich vorstellen, noch einmal an einem Internationalen Jugendcamp teilzunehmen, vielleicht zu einem anderen Thema und in einem anderen Land: „Am liebsten in Frankreich“. Auch die anderen Teilnehmenden sind begeistert. Und: Der Gedanke der europäischen Verbundenheit wurde gewahrt. „Wir haben festgestellt, dass wir doch alle sehr ähnlich ticken, da ist es egal, woher man kommt“, sagt Sara Eisberg. Darin waren sich alle einig - auch Dietmar Amrhein vom Städtepartnerschaftsverein Marl-Bitterfeld: „Das Wichtigste ist, dass die Gemeinschaft stimmt und dass alle aufgeschlossen und offen sind. Dann wird alles andere zur Nebensache“.

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Die internationale Gruppe vor dem Rathaus der Marler Partnerstadt Bitterfeld-Wolfen.

Die Gruppe aus internationalen Jugendlichen und Betreuenden vor dem Brandenburger Tor.

Die Jugendlichen, darunter Khalil aus Marl (links), in Berlin.

Die jungen Menschen aus Europa übernachteten in einem Zeltlager mit Tipis, Wohnfässern und auch in Bungalows.

Die jungen Europäerinnen und Europäer nahmen an Workshops zum Thema Umwelt teil. Unter anderem bemalten sie Skulpturen, die an internationale Städte-Partnerschaften erinnern. Dabei war auch die junge Marlerin Suzan (2. von links). Fotos: privat (Tobias Köppe)