Grimme-Preisträger 2023 stehen fest

Die Jurys des 59. Grimme-Preises haben entschieden: Insgesamt 16 Grimme-Preise sowie drei Sonderpreise werden am 21. April im Marler Theater vergeben.

Besondere Ehrung

Maren Kroymann erhält in diesem Jahr die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV). Über die Auszeichnung für die Besondere Journalistische Leistung darf sich die Redaktion des Politmagazins „Kontraste“ (rbb) freuen. Die Jury der Kategorie Information & Kultur zeichnet zudem weitere vier Produktionen aus: den Dokumentarfilm „Atomkraft Forever“ (PIER 53 Filmproduktion für SWR/NDR), die Dokumentation „Die Story im Ersten: Leben nach Butscha – Trauma und Hoffnung“ (Wildfilms für WDR), „The Other Side of the River” (Doppelplusultra Filmproduktion/Pink Shadow Films/Greenlit Productions OY für ARTE) und den Dokumentarfilm „Unrecht und Widerstand – Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung“ (strandfilm/Navigator Film für ZDF/3sat).

Komplexe Themen für junge Zielgruppe

In der Kategorie Kinder & Jugend werden drei Produktionen ausgezeichnet, die mitunter komplexe Themen für die junge Zielgruppe aufbereiten: Die Produktion „Sandmann-Rahmen: Recycling-Fahrzeug“ (ANDERTHALB Medienproduktion für rbb) widmet sich der Nachhaltigkeit, der TikTok-Kanal „smypathisch“ (whylder für funk) bereitet allgegenwärtige Themen satirisch und lustig auf, während die Autoren von „STRG_F bei den Taliban: Warum finden Menschen sie gut?" (NDR/funk) von der Jury einen Spezialpreis „für die differenzierte Auseinandersetzung mit der Situation in Afghanistan“ erhalten.

80 Jahre Wannseekonferenz

Vier Grimme-Preise sowie ein Spezialpreis werden in der Fiktion verliehen. Zum 80. Jahrestag wurde mit „Die Wannseekonferenz“ (Constantin Television für ZDF) das historische Treffen verfilmt, auf dem die Funktionäre der Nationalsozialisten die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen. Das Drama „Im Feuer – Zwei Schwestern“ (Pallas Film/Match Factory Productions/View Master Films für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel/ERT/ARTE) begleitet eine junge Bundeswehrsoldatin auf der Suche nach ihrer im Irak vermissten Schwester. Mit dem Rachefeldzug einer ehemaligen Stasi-Auftragsmörderin in „KLEO“ (Zeitsprung Pictures für Netflix) und dem Kontrollverlust eines kleinen Ortes in „Neuland“ (Odeon Fiction für ZDF) werden zudem zwei Serien ausgezeichnet. Einen Spezialpreis erhält Caroline Link für die herausragende Leistung, das Seelenleben von Kindern in „Safe“ (Claussen + Putz Filmproduktion für ZDF/ZDFneo) als handlungs- und spannungstragendes Erkenntniselement im Buch herauszuarbeiten und in der Regie mit den Kindern gemeinsam zu inszenieren. 

Publikumspreis geht an Koch-Serie mit Tim Mälzer

Die Studierendenjury zeichnet mit dem Horrorfilm „Schlaf“ (Junafilm für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel) in diesem Jahr ebenfalls eine fiktionale Produktion aus. Der Publikumspreis der Marler Gruppe geht indes an die Serie „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“ (Vitamedia Film für VOX), die zusätzlich auch einen der drei Preise aus der Kategorie Unterhaltung erhält. Hier überzeugte das „ZDF Magazin Royale“ (Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld für ZDF) mit journalistischer Recherche und unterhaltsamer Aufbereitung. In der doppelt ausgezeichneten Reihe „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“ (Vitamedia Film für VOX) wird der Aufbau eines inklusiven Restaurants begleitet. Ein Spezialpreis für die Ensembleleistung geht an die „Fab Five“ von „Queer Eye Germany” (ITV Studios Germany für Netflix).

50 Jahre Grimme-Institut

Es ist eine besondere Preisverleihung für das Grimme-Institut, das in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert. „Wir blicken auf ein Jahr zurück, welches von Ereignissen geprägt ist, die den Menschen und der Gesellschaft viel abverlangen. Und wann diese multiplen Krisen bewältigt sein werden, ist heute noch nicht mal abzusehen“, so Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach. „Unsere Auszeichnungen zeichnen ein breites Spektrum an qualitativ hochwertigen Produktionen aus, die unser komplexes Heute auf so vorbildliche Art und Weise bearbeiten.“

Preisgala im Theater Marl

Die Verleihung des 59. Grimme-Preises findet am 21. April im Theater der Stadt Marl statt. Moderator Jo Schück wird erneut durch die Preisverleihung führen. Die Preisgala wird bei 3sat zeitversetzt ab 22.25 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt. Stifter des Grimme-Preises ist der Deutsche Volkshochschul-Verband, weitere Partner sind das Land Nordrhein-Westfalen, das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und 3sat.

Eine Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger sowie weitere Hintergrundinformationen zum 59. Grimme-Preis finden Interessierte unter www.grimme-preis.de.

Zurück

Foto: Grimme-Institut