Authentisch und glaubwürdig
Der Grimme-Preis machte sich damit selbst alle Ehre - als unabhängiger Fernsehpreis, der nicht Produktionen aus Traumfabriken auszeichnet, sondern Beiträge, die sich auf hohem qualitativem Niveau mit aktuellen Themen und damit auch mit der harten Realität beschäftigen. Beispiele dafür sind die Produktionen „Ein Teil von uns“ über eine alkoholabhängige Mutter und ihre Tochter, „Schatten des Krieges“ und „Mitten in Deutschland: NSU“. Oder auch der Beitrag „Stark! Ibrahim und Jeremia. Brüder auf Zeit“, den die Marler Gruppe mit dem Publikumspreis des Grimme-Preises auszeichnet und der authentisch und glaubwürdig von einem geflüchteten Kind erzählt, das von einer deutschen Familie aufgenommen wird und im Sohn der Familie einem neuen „Bruder auf Zeit“ findet.
Unterhaltsame Präsentation
Dass es dennoch gelang es, die zum Teil hochpolitischen Beiträge unterhaltsam zu präsentieren, war das Verdienst von Moderator Jörg Thadeusz, Klaus Doldinger und seiner Band „Passport“ sowie Sänger Max Mutzke.
Stehende Ovationen für Senta Berger
Stehende Ovationen erhielt Senat Berger, die mit der besonderen Ehrung des Deutschen Volkshochschulverbandes für ihr filmisches Lebenswerk geehrt wurde. Annegret Kramp-Karrenbauer, Präsidentin der Verbandes und saarländische Ministerpräsidentin, würdigte den Weltstar als Charakterdarstellerin, die starke Frauen verkörpere: „Senta Berger hat im Film und in der Wirklichkeit immer wieder verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass jede und jeder Einzelne Haltung zeigt“.
Preisfeier im Rathaus
Nach der kurzweiligen Preisverleihung im Theater konnten Jan Böhmermann, Anna-Maria Mühe, Devid Striesow mit den anderen Preisträgerinnen und Preisträgern ihre Auszeichnungen gebührend feiern. Mit dabei waren auch Filmemacher Christoph Schmidt aus Marl, der sich über seinen zweiten Grimme-Preis freute, und Vincent Hagn, mit 8 Jahren der jüngste Grimme-Preisträger aller Zeiten.
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