Bert-Donnepp-Preis
Rund 200 Gäste kamen am Mittwoch (01.02.) beim Bergfest im Marler Grimme-Institut zusammen - eine gute Möglichkeit, um mit den Juroren und potenziellen Preisträgern ins Gespräch zu kommen. Für einen Glanzpunkt sorgte die Verleihung des Bert-Donnepp-Preises – des Deutschen Preises für Medienpublizistik. Er ging für das Jahr 2016 an die Autorin, freie Journalistin und ehemalige „Kriegsreporterin“ der taz, Silke Burmester, das „Pussy Riot Girl des deutschen Medienjournalismus“, so Laudator Willi Winkler (SZ). Eine „Besondere Ehrung“ erhielt der Autor, Regisseur, Produzent und Moderator Gero von Boehm für sein außerordentliches Gesamtwerk. Der nach dem Gründer des Grimme-Instituts, Bert Donnepp, benannte Preis wird seit 1991 vom Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises verliehen.
Feierlaune und Fake News
Unter der Moderation von Peter Stawowy diskutierten beim Bergfest Ilka Eßmüller (RTL) und drei Mitglieder der Nominierungskommission bzw. -jury Information & Kultur, René Martens, Fritz Wolf und Jenni Zylka, alle freie Journalisten. Letztere waren sich schnell einig: Im Vergleich zur Berichterstattung nach dem Amoklauf in München habe es eine qualitative Steigerung nach dem Attentat in Berlin gegeben, aber, so Wolf, er bleibe „vorsichtig optimistisch“, ob sich hier ein dauerhafter Lerneffekt eingestellt habe. Wobei Zylka deutlich machte: „Insgesamt findet die Krisenberichterstattung auf sehr hohem Niveau statt!“ Gerade in Hinblick auf den reformierten Grimme-Preis und die Auszeichnung einer „besonderen journalistischen Leistung“ stelle sich jedoch die Frage, was hier die Qualitätsmaßstäbe sind und wie diese in Einklang zu bringen seien mit den Statuten des Grimme-Preises. Darüber hinaus lieferte eine Diskussionsrunde zu den Themen „Fernsehen während Krisen“ und „Besondere Journalistische Leistung“ in Zeiten von Fake News einen wichtigen inhaltlichen Input.
Weitere Infos zum Bergfest: www.grimme-preis.de