Geschichte der Medienkunst-Preise
Seit 1984 gibt es den im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl beheimateten Videokunstpreis, seit 2002 den Klangkunstpreis, der zum EUROPEAN SOUNDART AWARD weiterentwickelt wurde. Die beiden Medien, die sich anfänglich über Video und Klang definieren, haben viele Gemeinsamkeiten. Sie sind nicht nur zeitbezogen, sondern bei vielen Videoarbeiten ist die akustische Ebene sehr wichtig, und immer mehr Klangarbeiten beziehen bewegte Bilder mit ein. Beide Wettbewerbe wurden erneut mit dem Thema "Raum" ausgeschrieben und werden jetzt gemeinsam in einer Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl gezeigt.
Videokunst-Preis
Bereits zum 18. Mal wird der renommierte Marler Videokunst-Preis vom Skulpturenmuseum Glaskasten vergeben. „Die eingereichten Arbeiten sollen sich thematisch, formal oder in ihrer Präsentation auf den Raum beziehen“, sagt Museumsdirektor Georg Elben. „Raumbezug bedeutet hierbei auch die Vermeidung linearer Erzählstrukturen und eine andere zeitliche, nicht-lineare Struktur, etwa durch ein Loop im Video, das für die Ausstellungssituation im Museum ideal geeignet erscheint“.
14 Arbeiten konkurrieren
Denkbar bleiben jedoch weiterhin klassische Einkanal-Videos, die auf einem Monitor gezeigt oder projiziert werden. 14 Arbeiten wurden für die Ausstellung ausgewählt und konkurrieren um den Marler Videokunst-Preis 2018, dotiert mit 5.000 Euro Preisgeld. Mit dem Preisgeld soll das prämierte Video für die ständige Sammlung des Skulpturenmuseums Glaskasten Marl erworben werden. Zu dieser Ausstellung erscheint ein Katalog, in dem alle Arbeiten beider Wettbewerbe gemeinsam präsentiert werden.
EUROPEAN SOUNDART AWARD
Der EUROPEAN SOUNDART AWARD wird vom Kulturradio WDR 3, der Stiftung Hören und der European Soundart Association in Kooperation mit dem Skulpturenmuseum Glaskasten Marl an Klangarbeiten vergeben, die sich durch künstlerische Qualität, auf den Raum bezogene und den Raum charakterisierende Klangschöpfungen und akustische und plastische Formsicherheit auszeichnen. Der Gewinner des EUROPEAN SOUNDART AWARDS wird eingeladen, mit dem Preisgeld (7.000 Euro) eine ortsspezifische Arbeit für Marl zu realisieren, die auch in der Ausstellung gezeigt wird. Darüber hinaus wurden aus den Einreichungen zum Wettbewerb von der Jury sieben Klangkunstwerke für die Ausstellung ausgewählt.
Preisverleihung in Köln
Die diesjährige Preisverleihung ist am 3. November 2018 um 19 Uhr. Professor Karl Karst, Programmchef WDR 3, vergibt die Preise im WDR-Funkhaus am Wallrafplatz in Köln. Anschließend startet dort die vom Skulpturenmuseum kuratierte SoundART 2018 als Teil der "Langen Nacht" aller Kölner Museen.
Internationale Besetzung
Die Wettbewerbe sind international besetzt. Zu den beteiligten Künstlern gehören Christian Faubel und Wolfgang Spahn (Köln, Berlin), Bjørn Erik Haugen (Oslo, Norwegen), Tyler Lewis und Mara Marxt Lewis (Glasgow), Anne Pfeifer (München), Evelina Rajca (Den Haag, Niederlande). Auch Mischa Kuball aus Düsseldorf ist in Marl wieder dabei.