Gedenken an Riga: Marl erinnert an die Opfer

Riga, vor 80 Jahren, am 30. November 1941: Der erste Deportationszug aus dem Deutschen Reich bringt jüdische Menschen in den Osten. Um dort „Platz“ für ihre Ankunft zu schaffen, wurden 26.000 lettische Jüdinnen und Juden des Rigaer Ghettos in Rumbula ermordet. An aller Opfer von Riga erinnerten jetzt die stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Dornebeck und Dechant Heiner Innig mit einer Kranzniederlegung.

„Riga darf nie wieder sein!"

Knapp 30 Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen, Verwaltung und friedensfördernden Gruppen aus der Stadt hatten sich am Riga-Gedenktag an der Großskulptur La Tortuga eingefunden, um gemeinsam an die Opfer zu erinnern. Für den Ort des Gedenkens hatte die Stadt Marl die Großskulptur La Tortuga von Wolff Vostell ausgewählt. Die auf dem Rücken liegende Dampflokomotive symbolisiere nicht nur den Untergang der Stahlindustrie und des Bergbaus im Ruhrgebiet. Sie erinnere auch an die „unsägliche Rolle der Deutschen Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg und die Verstrickung anderer Behörden bei der staatlich verordneten Judenvernichtung“, sagt Angelika Dornebeck. „Riga darf nie wieder sein! Mit der Gedenkfeier wollen wir ein sichtbares Zeichen setzen.“

Musikalisch begleitet wurde die Gedenkfeier von Posaunist Daniel Gruber von der Musikschule Marl. Nach der Kranzniederlegung und einer Schweigeminute hielt Dechant Heiner Innig eine Rede.

Deutsches Riga-Komitee

Die Stadt Marl ist seit 2010 Mitglied im Deutschen Riga-Komitee. Es erinnert an das grausame Schicksal von mehr als 25.000 Menschen – darunter Menschen aus Marl – jüdischen Glaubens, die in der NS-Zeit nach Riga deportiert und überwiegend im Wald von Bikernieki ermordet wurden.

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Erinnerten mit einer Gedenkfeier an die Opfer von Riga (v.l.n.r.): Dechant Heiner Innig, stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Dornebeck und Daniel Gruber von der Marler Musikschule. Foto: Stadt Marl