Wer also möchte, kann die Ausstellung weiterhin kostenlos täglich, außer montags, besuchen – unter der Woche von 11 bis 17 Uhr und am Wochenende von 11 bis 18 Uhr. Für all diejenigen, die geführt durch die Ausstellung gehen möchten, besteht die Möglichkeit, sich an den verbleibenden Sonntagen um 15.30 Uhr einer kostenlosen öffentlichen Führung durch die Räume anzuschließen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Die Finissage mit Vorstellung des neuen Katalogs findet dann am 3. März um 15 Uhr im Museum statt.
Thema als eine mahnende Parole
Der Titel „Es gibt keine Maikäfer mehr“ erinnert an eine mahnende Parole und klingt wie ein Slogan einer aktivistischen Bewegung. Laut und endgültig, nahezu wehmütig bezieht er sich auf eine Zeit, in der die großen, behäbigen Käfer als gefährdete Art vom Aussterben bedroht waren. In den frühen 1950er Jahren noch eine Plage, gegen die der Mensch aggressiv vorging, reduzierte sich der natürliche Maikäferbestand in den Folgejahren drastisch.
Veränderungen der Zeit
1974 singt der Liedermacher Reinhard Mey in seinem Hit „Es gibt keine Maikäfer mehr“ über die spürbaren Veränderungen der Zeit, dem vom Fortschrittsglauben getriebenen Entschwinden von Wohn- und Lebensraum für den urbanen Ausbau. Das Motiv des Maikäfers überträgt Mey auf die städtischen Modernisierungsprojekte der Zeit: Wo einst die Wohnhäuser der bekannten Nachbarschaft standen, steht nun ein Parkhaus, welches stellvertreten für eine Zeit des wirtschaftlichen Wohlstandes, der Urbanisierung und Modernisierung deutscher Städte mit nahezu unendlich scheinenden Ressourcen und Möglichkeiten steht.
Neun Künstlerinnen und Künstler sind dabei
Im Skulpturenmuseum Marl treffen dabei neun junge Künstlerinnen und Künstler aufeinander, die sich über ein Jahr innerhalb des Seminars „urban stage“ bei Prof. Mischa Kuball an der Kunsthochschule für Medien in Köln mit der Stadt Marl, ihrer Geschichte und ihrer Bevölkerung auseinandergesetzt haben: Mary Mikaelyan, Helin Sezen Korkmaz, Thilo Brämer, Tatsiana Licheuskaya, Bidisha Das, Alexandra Nikitina, Johannes Hoffmann, Leila Orth und Mathilde Hawkins.
Erfolgreiche Workshops
Überaus erfolgreich verliefen zuletzt die angebotenen Workshops von fünf der Künstlerinnen. Über den Ausstellungszeitraum hinweg haben sie diverse Kurse für unterschiedliche Altersgruppen angeboten. So gab es neben einem Filmworkshop auch zwei Klangkunstworkshops sowie einen Workshop, in dem mit Hilfe von künstlicher Intelligenz neue Skulpturen in Anlehnung an das Werk „Habakuk“ von Max Ernst aus der Sammlung des Museums entstanden sind.