Geschichte vom Holocaust-Überlebenden weitergeben
Insgesamt 56 Seiten umfasst das Arbeitsheft über Rolf Abrahamsohn, das das „Kinderlehrhaus zur Förderung des interreligiösen und kulturellen Lernens e.V.“ herausgegeben hat. „Uns ist es wichtig, die Geschichte des letzten Marler Zeitzeugens und Holocaust-Überlebenden Rolf Abrahamsohn weiterzugeben“, sagt Gerda Koch, Vorsitzende des Kinderlehrhauses. Mit geschichtlichen Informationen, persönlichen Gesprächen und Interviews von Abrahamsohn, Bilder aus der Zeit des Nationalsozialismus und alten Dokumenten bietet das Heft zahlreiche Anregungen für den Unterricht. „Wir hoffen, dass wir mit den Arbeitsheften einen Beitrag in Marl leisten können, damit Zeitzeugen wie Abrahamsohn nicht in Vergessenheit geraten“, so Bürgermeister Werner Arndt. Das Stadtoberhaupt schätze das Engagement und die Erinnerungsarbeiten der Schulen am Holocaust-Gedenktag (27. Januar) sehr. „Das Arbeitsheft hat einen lokalen Bezug zu Marl, was das historische Thema für die Schülerinnen und Schüler nahbarer macht“, so Arndt.
Zu Rolf Abrahamsohn:
Rolf Abrahamsohn war der letzte Holocaust-Überlebende der Jüdischen Kultusgemeinde Recklinghausen. Er wurde 1925 in Marl geboren und verstarb am 23. Dezember 2021 im Alter von 96 Jahren. 1942 wurden Rolf Abrahamsohn und seine Mutter Else nach Riga deportiert. Der Marler überstand das dortige Ghetto wie auch die Konzentrationslager Kaiserwald, Stutthof, Buchenwald und Theresienstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Marl zurück und berichtete als Zeitzeuge in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen.