Engagement für Brasilien

Drei junge Frauen aus Brasilien besuchten dieser Tage Bürgermeister Werner Arndt im Stadthaus 1 und tauschten sich mit ihm über ihre Heimat aus. Auch Mitglieder und Unterstützer des Brasilienkreises St. Heinrich waren dabei und berichteten von ihrer wichtigen ehrenamtlichen Arbeit.

Knapp zwei Wochen verbrachten die drei Brasilianerinnen Alini, Angerliana und Patricia auf Einladung des Brasilienkreises in Marl. Der Besuch der Mitarbeiterinnen der Diözesancaritas aus Limoeiro do Norte anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Brasilienkreises St. Heinrich war eigentlich für das Jahr 2020 geplant, musste aber wegen Corona verschoben werden.

Bürgermeister Werner Arndt war sichtlich begeistert vom Engagement der Frauen und der ehrenamtlichen Arbeit des Brasilienkreises: „Sie leisten schon so viele Jahre so wichtige Arbeit, ich kann Ihnen nicht genug danken für Ihren Einsatz.“

Brasilienkreis St. Heinrich

Der Brasilienkreis St. Heinrich Marl e.V. fördert seit den 1980er-Jahren partnerschaftliche Beziehungen zu Gruppen in Brasilien sowie deren Unterstützung im Rahmen von Projekten. Dabei sollen insbesondere die wirtschaftliche, soziale und ökologische Situation armer Bevölkerungsgruppen in Brasilien unmittelbar und nachhaltig verbessert werden.

Seit 2012 begleitet und unterstützt der Brasilienkreis die Diözesancaritas des Bistums Limoeiro do Norte im Bundesstaat Ceara. Alini, Angerliana und Patricia arbeiten dort mit Kleinbauern und deren Familien zusammen und unterstützen diese im Konflikt mit Großkonzernen, die die Existenzgrundlagen der lokalen Kleinbauern und der armen Bevölkerungsschicht bedrohen. Patricia, gelernte Sozialarbeiterin, unterstützt zusätzlich die Gruppe der Müllsammlerinnen und –sammler. Ihr Ziel ist es, für die Rechte der Ärmsten in Brasilien zu kämpfen und deren Lage zu verbessern. Den Besuch in Deutschland sehen die engagierten Frauen als Chance und sind sich einig: „Wir nehmen viel Kraft mit aus der gelebten Solidarität und Freundschaft, die wir hier erleben dürfen.“

Partnerschaften auf Augenhöhe

Die Mitglieder und Unterstützer rund um den Brasilienkreis St. Heinrich sind für sie schon vor Jahren zu Freunden geworden. Und genau das ist das Ziel der ehrenamtlichen Arbeit. „Wir bauen humane und konstruktive Partnerschaften auf Augenhöhe auf statt einer einseitigen Abhängigkeit“, sagt Gründer Ferdinand Kerstiens, einstiger Pfarrer in der ehemaligen Marler Gemeinde St. Heinrich.

Neben der Diözesancaritas des Bistums Limoeiro do Norte unterstützt der Brasilienkreis weitere Projekte, darunter Kindertagesstätten und ein Kinderschutzhaus in Ibirité, von dem Maria Schulze-Eistrup dos Santos berichtete. Außerdem: Ein regionales Institut für Kleinbauernlandwirtschaft und Tierhaltung in Juaziero/Bahia und eine Grundschule sowie ein Projekt zur Schwangerenbetreuung in Campina Grande.

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(v.l.n.r.): Ferdinand Kerstiens, Hubert Scheper, Christel Bußmann, Bürgermeister Werner Arndt, Alini, Angerliana und Patricia sowie (hinten, rechte Seite) Maria Schulze-Eistrup dos Santos, Udo Lohoff am Friedenspfahl am Stadthaus 1, Gebäude 2. Foto: Stadt Marl / Pressestelle