Begonnen hatte alles vor einem Jahr. Die Umweltberaterin der Verbraucherzentrale Marl und das Stadtoberhaupt wetteten, dass sie bis zum großen Jubiläumsfest anlässlich des 75. Geburtstags der Stadt im Juli letzten Jahres insgesamt 750 alte Handys und damit 75 Kilo wertvolle Rohstoffe sammeln würden. Das Ziel war sehr anspruchsvoll, die Zeitspanne kurz, und so kamen bis zum Stadtfest schließlich 400 Handys zusammen. ''Dies hat uns alle motiviert weiterzusammeln'', so Katharina Krüger. Und es hat sich gelohnt: Bis heute sind insgesamt 867 Handys in der Verbraucherzentrale im Marler Stern und beim Zentralen Betriebshof der Stadt Marl (ZBH) abgegeben worden.
Zum Gewinn der Wette hatte es allerdings nicht ganz gereicht. Katharina Krüger und Werner Arndt läuten daher jetzt den Endspurt der Sammelaktion ein und lösen ihre Wettschuld ein. Am Samstag (2. Juni) werden sie zwischen 11 und 12 Uhr nicht mehr benötige Handys am ZBH in der Zechenstraße persönlich entgegen und an einem Infostand über die besondere Bedeutung des Ressourcenschutzes und der Wiederverwertung von Wertstoffen informieren.
Schätze aus der Schublade
Vor allem in Handys verbergen sich wahre Schätze. So schätzt die Verbraucherzentrale, dass in den Altgeräten, die in Marl ungenutzt in der Schublade schlummern, insgesamt gut zwei Kilo Gold im Wert von fast 68.000 Euro stecken. Schätze, die sich bei richtiger Entsorgung ohne großen Aufwand und zum Vorteil der Umwelt heben lassen. Bei der Handy-Sammlung in Marl profitiert die Umwelt gleich doppelt: Wertstoffe werden zurück gewonnen und somit knappe Ressourcen geschont, darüber hinaus kommt der Erlös aus dem Verkauf der wertvollen Altgeräte einem Naturschutzprojekt zugute. Alle Alt-Handys, die bisher gesammelt wurden und am 2. Juni noch hinzu kommen, werden an diesem Tag als Spende an den Naturschutzbund Deutschland (NABU) übergeben, der mit dem Verkaufserlös ein Projekt für den Erhalt von mehr als 1100 stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten an der Havel unterstützt.
Für den guten Zweck
„Wetten ist eigentlich nicht mein Ding", räumt Bürgermeister Werner Arndt ein. „Aber für diesen guten Zweck war ich gern dabei und löse selbstverständlich meine Wettschuld ein", sagt Werner Arndt - und hofft gemeinsam mit Katharina Krüger auf viele Mobiltelefonierer, die ihre Altgeräte am 2. Juni im ZBH abgeben.